Forscher haben ein drahtloses System entwickelt, mit dem Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 GBit/s gefunkt werden können. Die Wissenschaftler rund um Christian Schäffer vom Institut für Nachrichtentechnik der TU Dresden beginnen damit, den nächsten Schritt zu setzen, nachdem erst kürzlich der Startschuss für die Funktechnologie Ultra-Wideband (UWB) gefallen ist.
„Unseres Wissens nach handelt es sich hierbei um das erste System in Europa, das eine drahtlose Übertragung mit dieser Geschwindigkeit im Mikrowellenbereich erlaubt“, sagt Schäffer. Der Wissenschaftler geht davon aus, dass es noch etwa drei bis fünf Jahre dauern wird, bis die Technik ausgereift und erschwinglich ist. „Momentan haben wir noch ein Problem mit der Elektronik.“ Die entsprechenden Komponenten seien noch viel zu teuer.
Um derart hohe Datenraten zustande zu bringen, müssen die Techniker obere Bereiche des Frequenzbands nutzen. Schäffer spricht von einer Frequenznutzung im Mikrowellenbereich zwischen 26 und 150 GHz. „Die Funktechnologie wird künftig in jedem Fall die Mikrowellenfrequenzen nutzen müssen, da das derzeit verwendete Spektrum schon relativ ausgeschöpft ist“, sagt Schäffer. Anfänglich müsse die Drahtlostechnologie natürlich mit geringerer Bandbreite arbeiten. „Der Sprung auf Mikrowellen ist jedoch in jedem Fall bereits absehbar.“
Ebenso wie bei UWB ist die extrem schnelle Datenrate nur innerhalb eines kleinen Umkreises möglich. Ein Einsatzgebiet sieht Schäffer in der Übertragung von hochaufgelösten TV-Inhalten. Der aktuell meistgenutzte Kabelstandard HDMI ist für eine Bandbreite von 3 GBit/s ausgelegt.
Um den Kabelsalat, der zur Verbindung der HD-Geräte notwendig ist, zu vermeiden, wäre eine einfach zu nutzende drahtlose Technologie wünschenswert, so Schäffer. Künftig könnte ein Haushalt über ein bis zwei sogenannte Pico-Zellen verfügen, in denen elektronische Geräte wie TV-Gerät, HD-Player, Computer oder Beamer miteinander vernetzt sind und Daten austauschen.
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