Nokia hat einen Bericht des Wirtschaftsmagazins Capital als irreführend zurückgewiesen, laut dem das zu schließende Werk in Bochum 2007 einen Betriebsgewinn von 134 Millionen Euro oder 90.000 Euro pro Mitarbeiter eingefahren haben soll. Die bekannt gewordenen Zahlen dienten nur steuerlichen Zwecken und gäben nicht die tatsächliche Marktprofitabilität wieder, erklärte der finnische Handyhersteller.
Tatsächlich habe Bochum von allen Nokia-Produktionsstätten das höchste Kostenniveau. Während dort nur etwa sechs Prozent des kompletten Produktionsvolumens an mobilen Endgeräten herstellt würde, fielen rund 23 Prozent der gesamten direkten Lohnkosten an, heißt es in einer Mitteilung.
Nokia betreibe seine Produktion in einem weltweiten Netzwerk, in dem Kosteneffizienz und Wettbewerbsfähigkeit die Schlüsselfaktoren seien. Durch seine Flexibilität und Skaleneffekte schaffe das globale Netzwerk Mehrwert für das Unternehmen.
Nokia nutze weltweit die sogenannte Verrechnungspreismethode, die eine Grundlage zur steuerlichen Bewertung von Produktionseinheiten in den jeweiligen Ländern schaffe und ausschließlich auf dem Kostenniveau der Produktionsaktivitäten basiere. Demnach ergäben sich die zu versteuernden Einkünfte einer Produktionseinheit als fixer prozentualer Aufschlag auf die angefallenen Kosten.
Nach diesem Ansatz, der den Richtlinien der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) entspricht, sind die einzelnen Produktionsstätten Nokia zufolge reine Kostenstellen und keine Profitcenter. Durch die Anwendung der Verrechnungspreismethode führten höhere Kosten zu höheren steuerlichen Einkünften und somit auch zu höheren Steuerzahlungen. Die Marktprofitabilität sei daher sehr viel niedriger, als sie sich aus den steuerlichen Werten ergebe.
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