Die Zahl der Großfusionen mit negativem Ausgang sollte Microsoft-Chef Steve Ballmer zu denken geben. Nicht der Zusammenschluss von zwei Firmen bringt Erfolg, sondern Innovationen sind die Quelle für rosige Zukunftsaussichten. Allerdings verrät der Blick auf die Erfolgsgeschichte der Firma Microsoft, dass der geschäftliche Erfolg nur selten mit Innovationen und viel häufiger mit Geschäftstüchtigkeit zu tun hatte. Letztendlich basiert die Vormachtstellung der Gates-Company auf einem in den 80er-Jahren geschlossenen Vertrag mit der Firma IBM über die Lizenzierung von MS-DOS. Nicht wenige Fachleute sind der Ansicht, dass sich Big Blue damals kräftig über den Tisch hat ziehen lassen. Letztendlich stellt der IBM-Deal für Microsoft den Grundpfeiler für die spätere Marktdominanz mit Windows und den dazugehörigen Office-Produkten dar.
Inzwischen hat sich das IT-Geschäft verändert. Weder sind blauäugige Geschäftspartner heute weit verbreitet, noch ist die technologische Entwicklung und der geschäftliche Erfolg an den PC alleine geknüpft. Erfolge lassen sich mit neuen Technologien nur noch in Verbindung mit dem Internet erzielen. Allerdings hat der Software-Gigant aus Redmond dies zu spät erkannt und hechelt seither jedem Trend, der nur irgendwie Erfolg verspricht, hinterher.
Die MP3-Revolution wollte man noch mit der Eigenentwicklung WMA entgegentreten, was letztendlich nicht von Erfolg gekrönt war. Auch bei den Video-Codecs hat es Microsoft nicht geschafft, die eigene WMV-Technik als Standard durchzusetzen: Flash, MP4 und Divx sind im Video-Sektor führend. Der Versuch, mit MSN ein geschlossenes Internet-Portal nach dem Vorbild AOL zu gründen, ging ebenfalls in die Hose. Mit dem Kauf von Hotmail hat man zwar 9,5 Milllionen E-Mail-User übernommen, doch ein Erfolg im Internet stellte sich auch mit diesem Zukauf nicht ein. Zudem musste Microsoft schmerzlich erkennen, dass die eigene Mail-Server-Technik für derart viele Nutzer schlicht ungeeignet ist.
Echte Innovationen vollbringen schon seit einiger Zeit andere Firmen. Google gibt im Internet mit Suchanfragen, Webmail, Google Maps und Earth eindeutig die Richtung vor. Und obwohl Microsoft mit Windows Mobile schon seit einigen Jahren ein Betriebssystem für Telefone und andere mobile Endgeräte anbietet, muss der Gigant aus Redmond mit ansehen, wie ein Newcomer im Telefon-Business derzeit die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Apple ist mit dem Iphone ein Meisterwerk gelungen, das in puncto Bedienung und Zugang zum Internet neue Standards setzt. Kein Wunder also, dass, obwohl es deutlich mehr Windows-Mobile-Phones gibt, in der Internet-Zugriffsstatistik das Iphone vor der Summe der Windows-Handys liegt.
Den Massenmarkt mit MP3-Playern und dem Verkauf von Musik hat Microsoft sehr spät und zögerlich betreten. Der Zune-Player ist nur in Nordamerika erhältlich und kann sich gegen Apples Ipod und dem weltweit verfügbaren Itunes-Store kaum in Szene setzen. Ähnlich wie googeln für Suche, steht der Ipod für MP3-Player. Das musste auch Steve Ballmer erkennen. Und weil der Microsoft-Boss nunmal den Erfolg anderer Firmen hasst wie der Teufel das Weihwasser, dürfen die Ballmer-Söhne auf Geheiß des Herrn Papa keinen Ipod benutzen.
Auch bei den Spielekonsolen will sich trotz massiver Investitionen kein Erfolg einstellen. Bei einem Xbox-Umstatz von 1,15 Milliarden Dollar macht Microsoft einen Verlust von 1,19 Milliarden Dollar. Erfolgsgeschichten sehen – Beispiel Nintendo – anders aus.
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2 Kommentare zu Microsoft, Yahoo: Das nächste Milliardengrab
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Mitarbeiterzahl
"…dann sollte er jedem der 14.000 Mitarbeiter des Internet-Marktführers…"
Laut google.de hat google selbst aber nur 3.000 Mitarbeiter, Yahoo sind die, die mal 14.000 hatten (laut Wikipedia momentan nur noch 11.400
es sind inzwischen sogar 16000
On a worldwide basis, Google employed 16,805 full-time employees as of December 31, 2007, up from 15,916 full-time employees as of September 30, 2007. http://investor.google.com/releases/2007Q4.html