China hat seine strengen Richtlinien für die Kontrolle von Internetseiten gelockert. So dürfen ab sofort private in- und ausländische Online-Videoseiten, die vor dem 27. Dezember 2007 registriert waren, ihren Betrieb wieder aufnehmen, berichtet das Wall Street Journal.
Die Videoplattform Youtube bleibt aber weiterhin verboten. Die abgewandelten Regulierungen sind laut Behörden im öffentlichen Interesse. Die Regierung will, dass sich die Internetkultur mit chinesischem Charakter entwickle. Deshalb kontrolliere der Staat den Einfluss privater Unternehmen auf die Kulturindustrie. Die Regierung warnt außerdem davor, pornografische oder gewaltverherrlichende Webseiten zu veröffentlichen. Derlei Angebote würden streng bestraft.
Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) sieht trotz der teilweisen Lockerung weiterhin eine große Einschränkung der Meinungsfreiheit in China. Völlig ungeklärt bleibe der Handlungsspielraum von Bloggern. „Wird es chinesischen Bloggern erlaubt sein, Audio- und Videoinhalte zu posten? Darüber besteht keinerlei Gewissheit“, so die ROG. Die Organisation kritisiert seit langem die extrem ausgeprägte Internetzensur in China.
Trotz der strikten Überwachung ist China mittlerweile die zweitgrößte Internetnation. Insbesondere der Online-Videobereich erfreut sich großer Beliebtheit. Laut einer Erhebung des China Internet Network Information Center haben Mitte des vergangenen Jahres bereits 62 Prozent der chinesischen Internetnutzer Online-Videos konsumiert. Insgesamt liegt der Bereich auf Platz vier der am häufigsten genutzten Internetangebote in China. Nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Popularität nehmen die Zensoren Online-Videos immer öfter ins Visier.
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