Neben Spar- und Ökofunktionen der Geräte selbst gehören zu einer kompletten Betrachtung von Druckern und MFPs aus einer grünen Perspektive noch eine ganze Reihe anderer, für Endkunden aber schwer zu überprüfender Kriterien: Wird bereits bei der Herstellung darauf geachtet, dass möglichste wenig Verbundstoffe eingesetzt werden, so dass sich das Gerät am Ende der Nutzungsdauer weitgehend sortenrein trennen und wiederverwerten lässt? Wird darauf geachtet, dass überhaupt so wenig Material wie möglich zum Einsatz kommt, werden Möglichkeiten genutzt, recyceltes Material zu verwenden?
Wie viel Material wird zur Verpackung des Gerätes benutzt, inwieweit handelt es sich dabei um recyceltes Material, und ist die Verpackung so gestaltet, dass auch sie sich ohne größere Schwierigkeiten wieder sortenrein einer vernünftigen Verwertung zuführen lässt? Konkrete Zahlen gibt es dazu etwa von Lexmark: Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat der Hersteller das Volumen des Verpackungsmaterials für seine Laserdrucker und die zugehörigen Verbrauchsmaterialien um 24 Prozent gesenkt. Andere Hersteller sind nicht so freigiebig mit konkreten Zahlen, aber der Trend geht in dieselbe Richtung.
Zu bedenken gilt es auch, dass zur Papier- und Tonerherstellung wesentlich mehr Energie benötigt wird, als die Geräte selbst verbrauchen. So ist laut der für den Energy-Star zuständigen EU-Behörde die Energie, die für die Produktion des dabei verwendeten Toners aufgewendet wurde, bei einer einseitige Reproduktion auf einem Bürokopierer der Mittelklasse dreimal höher als der Stromverbrauch des Geräts. Die für die Herstellung des Papiers aufgewendete Energie sei sogar 50-mal höher.
Vor diesem Hintergrund ist dann auch die Entsorgung beziehungsweise Wiederverwertung gebrauchter Tintenpatronen und Tonerkassetten relevant beziehungsweise vorher die Ergiebigkeit des Toners. Muss zum Beispiel jeder Ausdruck in höchster Qualität erfolgen, oder reicht für die meisten intern genutzten Dokumente nicht auch schon weniger? Aber auch hier ist es wie bei der Vermeidung von Ausdrucken nicht nur eine Frage der Technik, sondern vor allem der Gewohnheiten in einem Unternehmen.
Ein Zahlenbeispiel soll zeigen, dass es sich durchaus lohnt, solche Überlegungen anzustellen: Beim Umzug der Lexmark-Zentrale in Frankreich wurde auch die Druckerlandschaft gründlich überprüft. Im alten Büro waren insgesamt 67 Geräte im Einsatz. Damit wurden jährlich über 500.000 Seiten gedruckt und 64 Tonerkassetten verbraucht.
Im neuen Büro wurde nicht einfach die gewachsene Druckerlandschaft wieder aufgebaut, sondern es wurde nach einer gründlichen Analyse die Geräte aufgestellt, die tatsächlich erforderlich waren, nämlich nur noch 23. Der Energieverbrauch sank dadurch um 64 Prozent. Duplexdruck und der bewusste Umgang mit Verbrauchsmaterialien – nicht mehr jedes Dokument wurde sofort ausgedruckt oder kopiert, sondern zunächst verteilt – halfen den jährlichen Papierverbrauch auf 305.000 Seiten zu reduzieren. Dies entspricht einer Einsparung von 1015 Kilogramm Papier. Tonerkassetten mit einer höheren Ergiebigkeit führten ebenfalls zu deutlichen Einsparungen: Der Verbrauch reduzierte sich um 43 Prozent auf 36 Kassetten pro Jahr.
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