So lassen sich Startprobleme unter Linux beheben

Eine System-Rescue-CD ist ein Linux-System auf einer bootfähigen CD-ROM, mit dem man nach einem Absturz Betriebssystem und Daten wiederherstellen kann. Es bietet außerdem Optionen zur einfachen Ausführung von Administratoraufgaben, etwa das Erstellen und Bearbeiten der Festplattenpartitionen. Außerdem enthält es zahlreiche System-Dienstprogramme (parted, partimage, fstools) sowie elementare Dienstprogramme (Editoren, Midnight-Commander, Netzwerk-Tools).

Das Ganze ist kinderleicht zu handhaben: Einfach von der CD aus booten, und schon kann man genau so arbeiten, als ob der Start von einem Festplattenlaufwerk aus erfolgt wäre. Der Systemkernel unterstützt die gängigsten Datei- (ext2/ext3, reiserfs, reiser4, xfs, jfs, vfat, ntfs, iso9660) und Netzwerksysteme (Samba und NFS).

Eine System-Rescue-CD ist sehr gutes Rettungssystem. Es lässt sich übrigens nicht nur von einer CD aus benutzen, sondern auch auf einem USB-Flashlaufwerk anlegen.

Um eine System-Rescue-CD auf einem USB-Flash-Laufwerk zu erstellen, muss dieses auf jeden Fall größer als 256 MByte sein. Man lädt das ISO-Image von Sourceforge herunter und brennt es auf CD. Nun müssen die Dateisysteme auf dem Laufwerk erstellt werden. Dazu wird der Name des Laufwerks mithilfe des dmesg-Befehls ermittelt und dann das Laufwerk mit folgendem Befehl gelöscht:


dd if=/dev/zero of=/dev/sda

– wobei /dev/sda der Name des Laufwerks ist.

Anschließend ist ein Master-Boot-Record auf dem Laufwerk zu installieren:


install-mbr /dev/sda

Falls der Befehl nicht aufgeführt wird, sollte Folgendes versucht werden:


install-mbr --force /dev/sda

Nun erstellt man die Partition mit dem Befehl parted:

Jetzt ist das Dateisystem erstellt, und die Dateien lassen sich von der mit dem System-Rescue-CD-Image gebrannten CD auf das Flashlaufwerk kopieren. Dabei gilt es darauf zu achten, dass die Dateien in der gleichen Hierarchie wie auf der CD kopiert werden.

Schließlich macht man das Flashlaufwerk mit einem syslinux-Befehl bootfähig:


syslinux /dev/sda1

– wobei /dev/sda1 der Name des Laufwerks ist.

Auf diese Weise entsteht ein zur Systemwiederherstellung einsetzbarer USB-Stick, der überall mitgenommen werden kann. Da es sich aber um Linux handelt, dürfte sein Einsatz nicht allzu oft notwendig werden.

Fazit

Linux ist eine äußerst stabile Umgebung. Da das Betriebssystem jedoch aus so vielen Subsystemen besteht, kann trotzdem einmal etwas schiefgehen. Auch wenn man sich – aufgrund seiner unzähligen Stärken – voll auf Linux verlässt, sollte dennoch bekannt sein, wie ein abgestürztes System zu retten ist. Natürlich kann kein Rettungssystem der Welt mit absoluter Sicherheit eine Wiederherstellung garantieren. Deshalb sollte eventuell zusätzlich ein Disaster-Recovery-Programm für Linux-Server und -Desktops implementiert werden.

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ZDNet.de Redaktion

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