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Green-IT bei Prozessoren und Grafikchips – oder auch nicht

In Zeiten der Klimaerwärmung setzt nun auch die IT-Industrie auf Öko-Rechner, oder neudeutsch Green-IT. Allerdings ist die sogennante Green-IT nicht das Ziel, sondern das Mittel, um Kostensenkungen im laufenden Betrieb von Clients und Server zu erreichen.

Schon 2005 hatte der Google-Ingenieur Luiz Andre Barroso davor gewarnt, dass die Energiekosten für den Betrieb von Servern bald höher sein würden als deren Anschaffungskosten, wenn sich das Performance-per-Watt-Verhältnis nicht verbessere. Die kühl kalkulierenden Analysten von IDC bestätigen Barroso: „Für jeden Dollar, der in Computerhardware investiert wird, werden weitere circa 50 Cent für den Stromverbrauch fällig. In den nächsten Jahren wird dieser Wert noch einmal um 54 Prozent ansteigen“, verkünden die Marktforscher.

Doch nicht nur die zunehmende Zahl von Servern und der Anstieg der Strompreise stellen die IT-Manager vor Probleme. Zusätzlich sorgt die gestiegene Packungsdichte in Blade-Installationen für weiteres Gefahrenpotential. Sparsamere Maschinen müssen also her, wenn man die Betriebsbereitsschaft von Servern gewährleisten und die Betriebskosten im Zaum halten muss.

Green-IT ist nur mit stromsparenden Prozessoren möglich

Maßgebliche Bedeutung bei dieser Zielverfolgung werden den Prozessoren zuteil. Bereits im letzten Jahr hat Intel mit der Herstellung von stromsparenden 45-Nanometer-Prozessoren begonnen. Die ersten Modelle aus der neuen Fertigungslinie waren für Server vorgesehen. Inzwischen sind aber auch Desktop-Modelle erhältlich, die nur noch eine Leistungsaufnahme von 65 Watt bieten. Dass dabei die Performance nicht zu kurz kommt, versteht sich von selbst. Denn was nützen Prozessoren, die zwar nur die Hälfte an Strom im Vergleich zur Vorgängergeneration verbrauchen, aber dafür doppelt so viel Zeit für bestimmte Berechnungen vergehen lassen.

Performance pro Watt ist die ausschlaggebende Kennziffer für moderne Unternehmens-Rechenzentren. Einen Benchmark zur Öko-Bewertung der Systeme gibt es auch schon. Die Standard Performance Evaluation Corporation(SPEC), in der so gut wie alle relevanten IT-Firmen vertreten sind, hat zur Bewertung der Energieffizienz Ende 2007 den SPECpower_ssj2008 vorgestellt.

Erste Ergebnisse deuten bereits darauf hin, dass Server mit älteren Xeon-Prozessoren auf Basis der Netburst-Architektur bei diesem Messverfahren das Schlusslicht in Sachen Energieffizienz markieren. Solche Energieschleudern erzielen bei diesem Benchmark einen Wert von 87,9, während Maschinen mit Opteron-Chips von AMD auf 203 kommen und damit dokumentieren, dass AMD schon sehr früh das Thema Energieffizienz angegangen ist. Allerdings sind die AMD-Chips mit den neuen Xeon-Prozessoren auf Basis der Core-2-Architektur nicht mehr konkurrenzfähig. Diese markieren beim Performance-pro-Watt-Benchmark mit einem Wert von 778 die unangefochtene Spitzenstellung. Fairerweise sei jedoch erwähnt, dass Server mit AMDs neuem Quad-Core-Chip Barcelona noch nicht in der Liste auftauchen. An der prinzipiellen Rangordnung dürfte dies angesichts der bekannten Werte für Performance und Leistungsaufnahme des AMD-Prozessors allerdings nichts ändern.

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ZDNet.de Redaktion

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