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CeBIT: Die Trends in der Business-IT

Das in der IT-Branche ausgebrochene Green-IT-Fieber hat auch die CeBIT ergriffen. Deutlichstes Merkmal sind lautstark angekündigte Sonderaktionen und das mit der amerikanischen Organisation Climate Savers als Kooperationspartner aufgezogene „Green IT Village“ in Halle 9. Dort sollen sich Industrieunternehmen, Institutionen, Forschungseinrichtungen und Organisationen austauschen und den Besuchern Lösungen präsentieren. Wer es nicht gleich findet: Halle 9 liegt ganz unten rechts auf dem Hallenplan. Zumindest geografisch steht das Thema damit nicht wirklich im Zentrum. Aber auch thematisch tut es sich schwer: Was genau die Besucher erwartet, war Mitte Februar noch weitgehend unklar.

Eines der wenigen konkreten Beispiele vor Ort ist ein „grün vernetztes Büro“, das den Vergleich zwischen herkömmlicher und energieeffizienter Nutzung eines Büroarbeitsplatzes ermöglicht. Und auch Fujitsu-Siemens ist in Halle 9 vertreten. Der Hersteller macht auf der CeBIT einen neuen Anlauf mit einem Green-PC. Wie bei den Vorgängern setzt FSC auch diesmal auf ein Mainboard, das besonders wenig Schadstoffe enthält. Aber auch beim Stromverbrauch wurde jetzt etwas erreicht: Dank einer zusätzlichen Software soll der neue Green-PC rund ein Viertel weniger Strom benötigen. Der Scaleo Green-PC ist mit einem Pentium-Dual-Core-Prozessor von Intel mit 1,6 GHz und 2 GByte Arbeitsspeicher sowie Windows Vista Home Premium ausgerüstet und soll ab April für 500 Euro erhältlich sein.

Diese zwei netten Angebote wirken ein bisschen dürftig dafür, dass Green-IT eines der Top-Themen der CeBIT 2008 werden soll. Die Chance, wenigstens die themenspezifischen Vorträge in Halle 9 zu bündeln, wurde auch nicht genutzt. Wer sich für Green-IT wirklich interessiert, muss zwischen den Forumsveranstaltungen in Halle 8, dem „Future Talk“ in Halle 9 und dem Forum des Linux-Parks in Halle 5 pendeln. Immerhin: Das „Green IT Village“ ist auch der Startpunkt für die geführte „Infotour Green-IT“. Wem es dort also nicht gefällt, der kann schnell weiter – und sich andernorts nach grünen ITK-Lösungen umsehen.

Unter dem Oberbegriff „Green Responsibility“ zeigt IBM (Halle 2, Stand A10), was der Konzern unter Green-IT versteht. Der Bogen ist dabei weit gespannt und reicht von IT-Lösungen für die Energieerzeugung und die Verbrauchsoptimierung im Rechenzentrum über das Gebäudemanagement bis zu einem neuen Recyclingprozess, der aus Abfall-Siliziumscheiben Solarkonzentratorzellen herstellt, um so Siliziumressourcen zu schonen.

Business-Intelligence-Spezialist SAS Institute (Halle 3, Stand C55/1) vermarktet seine Lösung SAS IT Resource Management ebenfalls als grüne Lösung: Sie sammelt Daten aus unterschiedlichen Plattformen, Netzwerken und TK-Anlagen sowie Systemmanagement-Anwendungen und führt sie zusammen. Berichts- und Analyseanwendungen helfen, die Systemleistung und -verfügbarkeit einzustufen sowie Investitionen und Kapazitäten bei der Konsolidierung von Servern und der Optimierung von IT-Prozessen bedarfsgerecht zu planen – und so letztendlich Geräte und Strom einzusparen.

Cyberpower Systems (Halle 12, Stand E52), USV-Anbieter aus Taiwan, verspricht, Anlagen zu zeigen, die bis zu 75 Prozent weniger Strom verbrauchen. Während eine handelsübliche 2200-VA-USV im Schnitt 315 kWh pro Jahr verbrauche, komme die neueste Generation des Herstellers mit 68 kWh aus. Auf der Messe werden unter anderem eine SOHO-Serie mit 1200, 1500 und 2200 VA sowie eine Rackmount-Variante mit 1000 oder 1500 VA präsentiert.

Netzwerkanbieter D-Link (Halle 13, Stand D71) hat bereits Ende vergangenen Jahres eine Reihe von sogenannten Green-Ethernet-Switches vorgestellt. Sie benötigen dank einiger neuer, hardwarebasierender Features deutlich weniger Strom. Zur CeBIT werden jetzt die businesstauglichen großen Brüder nachgeliefert: Nicht verwaltbare Modelle mit 16 beziehungsweise 24 Ports sowie sogenannte Smart-Switches für Gigabit-Ethernet mit bis zu 48 Ports.

Aber auch bei den Netzteilen wird gespart, was das Zeug hält. Messgröße hier ist allerdings nicht der absolute Verbrauch, sondern der Wirkungsgrad der Netzteile. Amacrox Technologie (Halle 24, Stand D30) zeigt mit Free Style AX750-EP eines mit einer Effizienz von mehr als 85 Prozent. Listan (Halle 21, Stand B33) will hier nicht zurückbleiben und stellt neue Modelle der Produktreihe „Be Quiet Dark Power Pro“ mit einer Effizienz von bis zu 88 Prozent aus. Weil aber auch das umweltfreundlichste und innovativste Produkt irgendwann einmal ausgedient haben wird, gehören auch spezialisierte Entsorger und Wiederverwerter wie Geodis (Halle 5, Stand D46/2) zu einem kompletten grünen CeBIT-Rundgang.

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ZDNet.de Redaktion

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