Microsoft und Nintendo haben angekündigt, ihre Produkte Xbox 360 und Wii für externe Programmierer zu öffnen. Über den neuen Nintendo-Distributionskanal Wiiware werden zwar auch originale Wii-Spiele vertrieben, externen Entwicklern soll die Plattform aber völlig ohne Zutun des Konzerns offenstehen.
„Neben den bekannten Publishern sollen auch weniger bekannte Entwickler und kleinere Teams ihre Spiele anbieten können“, so ein Nintendo-Sprecher. Wie die Zugangsverteilung zum System für Programmierer und die Vertriebsbedingungen beziehungsweise die Preisgestaltung für „Fremdsoftware“ aussehen werden, ist derzeit noch nicht entschieden. Mit der Öffnung soll die Bandbreite des Angebots erweitert und neue Zielgruppen angesprochen werden.
Auch Microsoft stellt nun Hobbyprogrammierern das Software-Development-Kit XNA zur Verfügung. Bisher konnten Entwickler nur das Arcade-System über eine Kooperationsvereinbarung mit dem Unternehmen nutzen. Die Entwickler haben künftig die Möglichkeit, ihre Spiele auf der Online-Plattform Xbox Live zu veröffentlichen. Ab sofort sollen zunächst sieben Titel verfügbar sein, die mit Microsofts Entwicklungsplattform XNA Game Studio 2.0 programmiert wurden. „Die Zeit ist reif für die Spieleindustrie, ihre Türen für alle Games-Entwickler zu öffnen und es jedem zu ermöglichen, seine Kreationen mit dem Rest der Welt zu teilen“, sagte Microsoft-Manager John Schappert auf der Games Developer Conference in San Francisco.
Im Lauf des Jahres sollen weitere Community-Games herausgegeben werden. Wie die künftige Preisgestaltung für diese Spiele aussehen wird, steht derzeit allerdings noch nicht fest. Microsoft unterzieht die Neuentwicklungen der Xbox-Live-Mitglieder einer Qualitätskontrolle, um beispielsweise obszöne Inhalte zu vermeiden.
In Wiiware sehen die Redmonder keine zusätzliche Konkurrenz. „Wir bieten den Service, den Nintendo mit Wiiware einführen will, mit Xbox Arcade schon sehr erfolgreich an. Zwischen den Xbox-Arcade-Produkten und den Community-Games besteht eine relativ deutliche Abgrenzung“, so Schappert.
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