Zur vorerst geplatzten Übernahme des US-Technologieunternehmens 3Com durch den chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei und das Private-Equity-Unternehmen Bain Capital meldet sich nun auch die chinesische Regierung zu Wort. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums teilte mit, dass man darauf hoffe, dass die amerikanischen Regulierungsbehörden fair mit dem Thema umgingen. Die Akquisition solle wie jede andere Übernahme gehandhabt werden.
Huawei selbst äußerte sich gestern nicht zu seinem zurückgenommenen Antrag beim Committee of Foreign Investment in the US (CFIUS), das die geplante Transaktion untersucht hatte. In den USA befürchtet nun negative Auswirkungen für US-Unternehmen in China.
Die abweisende US-Haltung gegenüber Huaweis geplanter Investition könnte enorme Nachwirkungen haben, zitiert das Wall Street Journal den amerikanischen Anwalt Dan Harris, der US-Klienten in China vertritt. Man dürfe nicht darüber hinwegsehen, welche Auswirkungen dies auf US-Unternehmen haben könne, die versuchten, in China aktiv zu sein.
Gestern war bekannt geworden, dass die bereits im September 2007 beschlossene Übernahme des Anbieters für Netzwerklösungen durch Huawei und Bain Capital vorerst doch nicht stattfinden wird. Zu wenig Transparenz in den Strukturen des chinesischen Unternehmens und Gerüchte um eine mögliche Nähe zur chinesischen Regierung führten zu politischem Druck aus Washington und brachten so schließlich die Akquisitionspläne zum Scheitern. Die US-Regierung hätte der Übernahme voraussichtlich nicht zugestimmt, berichteten Medien unter Berufung auf mit dem Akquisitionsprozess vertraute Personen. Dies sei letztlich ausschlaggebend dafür gewesen, dass die drei Unternehmen ihren Antrag zur Übernahme beim CFIUS zurückgezogen hätten.
Insgesamt 2,2 Milliarden Dollar wollten Huawei und Bain Capital für 3Com bezahlen. Geplant war, dass Huawei künftig 16,5 Prozent an 3Com hält, die restlichen Anteile wären in den Besitz des Private-Equity-Unternehmens gegangen. 3Com selbst zeigt sich enttäuscht, dass die Bedenken des CFIUS nicht zerstreut werden konnten, man wolle aber weiterhin nach alternativen Wegen suchen.
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