Gi-Fi überträgt Daten drahtlos mit bis zu 5 GBit/s

Das Forschungsinstitut National ICT Australia (NICTA) hat einen Transceiver entwickelt, der drahtlose Datenübertragung mit bis zu 5 GBit/s ermöglicht. Das auf einem CMOS-Chip integrierte System arbeitet mit einer Übertragungsfrequenz von 60 GHz. Die „Gi-Fi“ getaufte Transceiver-on-a-Chip-Lösung soll durch hohe Datenraten und günstige Fertigungskosten das Home Entertainment revolutionieren.

„Konsumenten werden an öffentlichen Kiosks eine High-Definition-DVD in Sekunden auf ihre PDAs laden können“, so Chris Nicol, NICTA-CTO für Embedded Systems. Der Inhalt lasse sich dann daheim auf HDTV-Geräten abspielen. „Die Verfügbarkeit eines sieben Gigahertz breiten Spektrums resultiert in sehr hohen Datenraten“, meint Stan Skafidas, Leiter des NICTA Gigabit Wireless Project. Bis zu 5 GBit/s in Innenräumen, auf Distanzen von etwa zehn Metern, seien möglich.

Wenn die NICTA-Angaben zur Datenrate stimmen, übertrifft die Technologie selbst den im Januar vorgestellten Standard der Wireless-HD-Gruppe, der ebenfalls das 60-Gigaherz-Band nutzt. Die von Partnern wie Intel, LG Electronics, Sony und Toshiba entwickelte Wireless-HD-1.0-Spezifikation, die ganz spezifisch für HD-Video gedacht ist, sieht derzeit eine Datenrate von 4 GBit/s auf kurze Entfernungen vor.

Als allgemeine drahtlose Netzwerktechnologie wären 5 GBit/s ein noch größerer Schritt: Das sind fast zehnmal mehr als beim WLAN-Standard 802.11n mit theoretisch bis zu 600 MBit/s Datenrate.

Der laut den Entwicklern erste CMOS-Transceiver-on-a-Chip für den 60-Gigahertz-Bereich ist das Ergebnis von drei Jahren Entwicklungsarbeit im Rahmen des NICTA Gigabit Wireless Project. Bekanntester Projektpartner ist IBM, von dem der CMOS-Fertigungsprozess stammt. Die Kosten pro Chip sollen im Bereich von 10 australischen Dollar (6,23 Euro) liegen. Die Massenproduktion startet voraussichtlich innerhalb der nächsten drei Jahre.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

9 Stunden ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

4 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago