Yahoo hat heute eine Beta seines Social-News-Dienstes „Buzz“ gestartet. Die Erweiterung der Yahoo-Services soll helfen, von Usern als besonders interessant und relevant eingeschätzten Web-Content auf die Startseite von Yahoo zu bringen. Zu diesem Zweck können Nutzer ähnlich wie bei Digg über die Qualität von Inhalten abstimmen. Allerdings wird bei Yahoo auch die Architektur der Suchmaschine das Ranking beeinflussen.
Die Grundidee, Nutzern zu erlauben, News-Beiträge, Blog-Einträge und anderen Content zu bewerten, ist nicht neu. Allerdings lässt Yahoo bei Buzz auch aus der eigenen Suche gewonnene Informationen einfließen, um die Popularität von Themen zu messen und in Verbindung mit den User-Stimmen das definitive „Buzz Score“ zu ermitteln. Die am besten bewerteten Inhalte werden nicht nur auf der Buzz-Seite prominent dargestellt, sondern auch für die Yahoo-Startseite empfohlen.
Damit unterscheidet sich der Yahoo-Service allein durch seine Reichweite von Konkurrenten wie Digg, Reddit oder Del.icio.us. Die Yahoo-Startseite hat pro Monat 90 Millionen Besucher aus den USA, berichtet die New York Times. Ein Beitrag auf der Homepage kann daher sehr hohe Abrufzahlen erreichen. People Digital etwa gibt an, dass durch einen Link von der Yahoo-Startseite anlässlich eines „Sexiest Man Alive“-Beitrages die Yahoo-Referrals in diesem Zeitraum um mehr als das Elffache gestiegen seien.
In der jetzt gestarteten Beta-Phase umfasst Buzz nach Yahoo-Angaben Content von annähernd 100 Anbietern – von großen Publishern bis zu kleinen, einflussreichen Blogs. Auf lange Sicht soll der Service aber jedem Anbieter von Online-Inhalten offenstehen. Zunächst ist Buzz ein Angebot speziell für den US-Markt. Konkrete Pläne für einen Start im deutschen Sprachraum liegen nach Angaben des Unternehmens noch nicht vor.
Darüber hinaus will Yahoo die Ergebnisliste seiner Suchmaschine für Website-Betreiber öffnen. Sie sollen dadurch Einfluss auf das Erscheinungsbild der Suchergebnisse nehmen können, nicht aber auf die Reihenfolge. Letztere wird weiterhin durch Yahoos Algorithmen bestimmt.
Statt eines automatisch generierten Standard-Ergebnisses mit einfachem Titel, URL und kurzer Zusammenfassung stelle Yahoo Open Search künftig auch von Website-Betreibern erstellte Zusatzinformationen wie Bilder, Links oder Bewertungen dar, schreibt Yahoo-Search-Mitarbeiter Vish Makhijani in einem Blog-Eintrag. Zu diesem Zweck werde das Unternehmen in Kürze offene Programmierschnittstellen freigeben.
Statt eines Standard-Ergebnisses (oben) kann Yahoo Open Search auch von Nutzern erstellte Zusatzinformationen darstellen (unten) (Bild: Yahoo). |
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