Möglich wurde dieser Leistungssprung gegenüber der vor drei Jahren im Markt eingeführten z9-Serie durch einen komplett überarbeiteten Prozessor. Zwischen 1997 und 2005 hatte IBM die in den Mainframes eingesetzten Prozessoren zwar kontinuierlich weiterentwickelt, sie basierten aber im Wesentlichen auf der Architektur des bereits bei den G4-Rechnern verwendeten.
In rund fünf Jahren Entwicklungsarbeit wurde nun eine neue Generation geschaffen. Sie heißt ebenfalls z10. Wichtigstes Merkmal: Die Taktfrequenz stieg von 1,7 auf 4,4 GHz. Aber auch dass weit über 800 neue Maschinenbefehle hinzukamen, ein Großteil davon in Hardware implementiert, oder dass Fließkommadezimalstellen nun ebenfalls komplett durch die Hardware statt wie zuvor durch die Software abgearbeitet werden, sorgt für bessere Leistung. Letzteres sieht IBM besonders als Vorteil für die Finanzbranche – eine traditionelle Hochburg der Mainframes.
In IBMs breit angelegter Kampagne, den Mainframe von der Antiquität wieder zur Attraktion zu machen, wurde auch das Softwareportfolio angepasst und ergänzt. Sie soll das Hauptziel unterstützen, den Mainframe nicht zuletzt mit Hilfe von Linux zu einem außerordentlich leistungsfähigen und energieffizienten Arbeitspferd für alle Arten von Anwendungen zu machen – auch solche, die traditionell nicht auf Großrechnern betrieben werden.
Beispielsweise wurde die Management-Suite Tivoli speziell angepasst. Große Erwartungen ruhen aber auch auf den mit der Übernahme von Cognos ins Haus gekommenen Businessanalyse- und Business-Intelligence-Werkzeugen: Sie sind nicht mehr Selbstzweck, sondern sollen etwa im Rahmen von SOA-Projekten helfen, die immer zahlreicher und komplexer werdenden Parameter zu überwachen, die notwendig sind, um die dynamische Zuweisung von Ressourcen auch wirklich abbilden zu können.
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