Volta: Anwendungen auf .NET-Basis einfacher erstellen

Die meisten Programmierer halten Volta für eine neue neue Entwicklungsumgebung (IDE). Doch eigentlich ist es mehr eine Sammlung von Werkzeugen, die die neuen Funktionen von Visual Studio 2008 nutzen. Das aktuelle Release von Volta ist bislang nur eine Technologie-Vorabversion und steht auf der Microsoft-Website zum Download.

Wer die Vorabversion von Volta installiert, erhält den Volta-Compiler samt Bibliotheken sowie eine Reihe neuer Projekttypen für Visual Studio. Sie umfassen eine Anwendungs-, eine Steuerelemente- und eine Klassenbibliothek. Um sich mit Volta vertraut zu machen, erstellt man am einfachsten eine neue Anwendung und wählt eine dieser Vorlagen aus.

Eine Anwendung in mehrere Schichten aufteilen

Das Hauptziel von Volta besteht darin, die Entwicklung von Webanwendungen zu vereinfachen. Die Krux bei dieser Vereinfachung sind die unterschiedlichen Schichten (tiers), die in einer Anwendung benutzt werden. Diese Schichten erfordern häufig ihre jeweils eigene Programmiersprache, wenn eine Anwendung in Produktion gehen soll.

Volta ermöglicht Entwicklern, ihre vorhandenen Arbeitsmittel zu verwenden, um mehrschichtige Anwendungen zu entwickeln. Damit können sich Entwickler auf das Erstellen der Präsentations- und Geschäftslogik einer Anwendung konzentrieren. Sobald diese Elemente wie geplant funktionieren, kann Volta dabei helfen, die Anwendung für den Produktionseinsatz in Schichten aufzuteilen. Diese Schichtenaufteilung basiert auf drei Funktionen, die Microsoft als Refactoring, Retargeting und Remodulating bezeichnet.

  • Refactoring nimmt den einschichtigen Code, der vom Entwickler erstellt und getestet wurde, und konvertiert ihn in verteilten, simultanen Code, entsprechend den vom Benutzer gelieferten Anmerkungen. Beim Entwickeln von Code wird dieser auf einem Entwicklungsrechner ausgeführt, aber dieses Modell funktioniert nicht in einer Produktionsumgebung. Der Entwickler liefert daher Informationen über die unterschiedlichen Schichten und Volta erstellt automatisch den erforderlichen Marshalling- und Sicherheitscode, um den Code in diesen Schichten ausführen zu können.

  • Retargeting konvertiert den MSIL-Code (Microsoft Intermediate Language) einer Anwendung in Code für weitere virtuelle Maschinen, die eventuell von anderen Schichten verwendet werden. MSIL ist in .NET-Umgebungen der Output einer Reihe von Compilern (C#, VB, .NET und so weiter). Möglichst viele Programmiersprachen sollen so als Ziel für Javascript verwendet werden können. MSIL ist im Technologie-Release von Volta verfügbar. Ein gutes Beispiel für Retargeting ist die Ausführung eines Teils der Anwendungsfunktionalität in einem Client-Browser unter Verwendung von Javascript.

  • Remodulating passt Code an unterschiedliche Browser an und ermöglicht so die Unterstützung verschiedener Browser durch eine Anwendung. Remodulation mit Volta ermöglicht die Nutzung bestimmter Funktionen, die nur in einzelnen Browsern verfügbar sind. Dieses Feature ist in Visual Studio integriert. Die aktuelle Version bietet Unterstützung für den Internet Explorer und Firefox.

Page: 1 2

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

4 Stunden ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

6 Stunden ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

6 Stunden ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

10 Stunden ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

10 Stunden ago

Latrodectus: Gefährlicher Nachfolger von IcedID

Latrodectus, auch bekannt als BlackWidow, ist auch unter dem Namen LUNAR SPIDER bekannt.

10 Stunden ago