Das US-Verteidigungsministerium hat Google Filmaufnahmen auf US-Militärbasen verboten. Ausschlaggebend hierfür war das Auftauchen von detaillierten Bildern von Fort Sam Houston, einem Armeestützpunkt im US-Bundesstaat Texas, auf Google Maps.
Insbesondere die über das Street-View-Feature leicht zugänglichen Videoaufnahmen stellten eine „potenzielle Sicherheitsbedrohung“ dar, begründete das Pentagon seine Entscheidung gestern. „Die Bilder beinhalten 360-Grad-Aufnahmen des Areals und zeigen den genauen Standort von Wachposten, Barrieren, dem Hauptquartier und den übrigen Anlagen“, zitiert eine amerikanische Nachrichtenagentur General Rene Renuart vom Verteidigungsministerium.
Nun wurden die umstrittenen Aufnahmen entfernt und eine spezielle Anweisung an alle Militärstützpunkte in den USA erlassen. Diese untersagt es künftig ihren Kommandanten, Google-Mitarbeitern den Zugang zum Gelände zu gestatten, um dort Aufnahmen zu machen.
Google-Sprecher Larry Yu stellte inzwischen gegenüber BBC News klar, dass die Anfertigung der Aufnahmen der texanischen Militärbasis ein Fehler gewesen sei. Das detaillierte Dokumentieren derart sensibler Orte entspreche eigentlich nicht der Philosophie von Google. Für Europa sei diese Problematik noch nicht so relevant, da die für das Street-View-Feature gemachten Aufnahmen derzeit von Google nur in den USA durchgeführt würden. Konkrete Pläne, wann auch außerhalb der USA Teams mit solchen Aufnahmen beauftragt würden, gebe es zur Zeit noch nicht.
Street View ist eine noch relativ neue Funktion, die auf Google Maps angeboten wird. Mittels einer 360-Grad-Kamera mit elf Linsen wird dabei alle zwei Sekunden ein Bild gemacht. Die dadurch entstandenen Fotos werden anschließend zu einem fotorealistischen Abbild der Umgebung zusammengefügt.
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