Großaktionäre des Touchscreen-Herstellers Balda fordern nach dem gescheiterten Verkauf der Solutions-Gruppe personelle Konsequenzen. „Der aktuelle Aufsichtsrat ist seinen aktienrechtlichen Pflichten, die Geschäftsführung sorgfältig zu überprüfen, nicht im ausreichenden Maße nachgekommen“, zitiert das Handelsblatt Michael Treichl, dessen Fonds Audley Capital zehn Prozent an Balda hält. Vor diesem Hintergrund müsse die aktuelle Zusammensetzung überprüft werden.
Auch Großinvestor Guy Wyser-Pratte, der fünf Prozent an dem ostwestfälischen Handyzulieferer hält, erhebt schwere Vorwürfe gegen Baldas Aufsichtsratsvorsitzenden Richard Roy. Er habe es versäumt, den Vorstandsvorsitzenden Joachim Gut beim Konzernumbau zu unterstützen. „Roy hätte Gut kontrollieren müssen, aber er hat geschlafen“, so Wyser-Pratte gegenüber dem Handelsblatt. „Was Balda da gemacht hat, ist das Dümmste, was man sich überhaupt vorstellen kann. Roy muss gehen.“
Grund für den Ärger der Anleger ist das Hin und Her um das ehemalige Kerngeschäft, die Balda Solutions Deutschland. Der Konzern hatte die Ende 2007 an die KS Plastic Solutions veräußerte Gruppe vergangene Woche zurückgekauft, um eine drohende Zahlungsunfähigkeit zu verhindern.
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