Das britische Unternehmen Thruvision hat eine Sicherheitskamera entwickelt, die durch Kleidung sehen kann. Auf bis zu 25 Meter Entfernung ist sie sowohl in geschlossenen Räumen als auch im Freien in der Lage, versteckte Waffen, Sprengstoffe oder Drogen zu entdecken.
Dazu nutzt das passive Bildgebungssystem T5000 die natürliche Terahertzstrahlung, die von allen Materialien ausgeht. Im Gegensatz zu Röntgensystemen entsteht durch die Thruvision-Kamera keine Strahlenbelastung. Die genutzte Technologie wurde eigentlich für astronomische Zwecke entwickelt, unter anderem am Rutherford Appleton Laboratory (RAL) der Science and Technologies Facilities Council (STFC).
Die Kamera zeigt keine physischen Körperdetails, sondern nur eine Silhouette mit unter der Kleidung getragenen Objekten an. Dadurch soll die Intimsphäre gewahrt bleiben. Dennoch gibt es speziell in britischen Blogs und Medien bereits kritische Stimmen zur Thruvision-Ankündigung: Das T5000 dringe zu sehr in die Privatsphäre ein. Zudem wird die Befürchtung geäußert, dass die Technologie ein weiterer Schritt in Richtung Überwachungsstaat sei.
Die für die Sicherheitskamera genutzte Technologie stammt aus einem Projekt der European Space Agency (ESA). Sie basiert auf der Forschung britischer Astronomen zur Beobachtung sterbender Sterne. „Astronomen nutzen Terahertzstrahlungskameras, die durch Staub und Wolken im Weltraum sehen, und zeigen, was dahinter liegt“, erklärt Liz Towns-Andrews, STFC Director of Knowledge Exchange.
Das Thruvision-System T5000 wird auf der am Mittwoch beginnenden Home Office Scientific Development Branch Exhibition offiziell vorgestellt. Mögliche Einsatzbereiche der Sicherheitskamera umfassen unter anderem Flughäfen, andere öffentliche Verkehrsmittel und große Sportveranstaltungen.
Das Thruvision-System T5000 entdeckt am Körper getragene Gegenstände durch die Kleidung (Bild: Thruvision). |
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