Rechtlich bedenklich, technisch möglich: Mac OS X auf PCs

Die Hardware-Unterstützung für Netzwerk-, Sound- und Grafikkarten ist generell gut. Im Einzelfall kommt es dennoch zu Problemen: Während Realtek und Marvell-Netzwerkchips meist einwandfrei funktionieren, sorgen einige neuere Intel-Chips für Schwierigkeiten. Treiber liegen für diese meist nicht vor, sodass man auf eine zusätzliche Netzwerkkarte angewiesen ist. Gleiches gilt für WLAN-Chips: Mit Atheros und Broadcom ist man meistens auf der sicheren Seite, während die neuesten Intel-Chips (3945ABG) nicht unterstützt werden. Einige Hersteller wie Ralink und Zyxel bieten inzwischen sogar Mac-OS-Treiber zum Download an.

Integrierte Soundlösungen, wie sie häufig auf Mainboards zum Einsatz kommen, werden standardmäßig von den neuesten Images unterstützt. Treiber für ALC-Chips vom Typ 88x befinden sich in vielen Fällen bereits auf der Setup-DVD. Ausgefallenere Lösungen wie Soundblaster lassen sich nachträglich in Betrieb nehmen. Allerdings muss man bei der Soundschnittstelle mit reduziertem Funktionsumfang rechnen. Häufig funktioniert der analoge 5.1-Ausgang nicht, während der digitale Ausgang diesen Standard unterstützt. Auch die Soundeingänge funktionieren nur in den seltensten Fällen.

Besonders kritisch ist die Unterstützung von Grafikchips, denn ohne Grafikbeschleunigung ist Mac OS wie andere Betriebssysteme dank der zahlreich integrierten Animationen nicht komfortabel zu benutzen. Zwar sind für neuere ATI- und Nvidia-GPUs Treiber vorhanden, sie funktionieren nach der Installation jedoch nur selten. Ältere Grafikchips wie Modelle aus der Radeon-X1000-Serie sind deutlich unproblematischer. Mit neueren Grafikkarten sollte man daher während der Installation auf das Auswählen eines Grafikkartentreibers verzichten, damit Mac OS im VGA-Modus startet. Im Test mit einer ATI HD 2600 XT geht aber auch das schief. Mit einer kompatiblen Grafikarte lässt sich das Setup allerdings erfolgreich beenden. Besonders bewährt haben sich im Test die Modelle X1400, X1600 und X1900 von ATI, während die neueren Boards mit HD 2600 XT, HD 2900, HD 3850, HD3870 und HD 3870X2 einen Start von Mac OS X mit Grafikmodus oft verhindern.

Nach erfolgreichem Start von Mac OS X Leopard mit einer X1000-Grafikkarte lassen sich allerdings Treiber für sämtliche neuen Grafikchips installieren, die volle Grafikbeschleunigung bieten. Sogar die Inbetriebnahme einer HD 3870 X2 gelingt, wobei Mac OS X in Sachen 3D-Performance vom zweiten GPU-Kern der Highend-Karte nicht profitiert. Immerhin wird der zweite Chip auf der Karte erkannt und kann bei geeigneter Ausstattung von DVI-Ausgängen zum Anschluss weiterer Monitore genutzt werden – ähnlich wie bei einem Mac Pro mit zwei Grafikboards. Die digitale Ansteuerung ist inzwischen kein Problem mehr. Noch im letzten Jahr gab es nur für wenige Grafikchips Treiber, die einen LCD auch digital ansteuern konnten. Inzwischen beherrschen nahezu sämtliche im Umlauf befindlichen Grafiktreiber diesen Betriebsmodus. Allerdings ist es möglich, dass während des Setups nur ein analoger VGA-Ausgang aktiv ist. Kein Problem ist der Mehrschirm-Betrieb: Nach Anschluss eines zweiten Monitors erweitert Mac OS den Desktopbereich automatisch.

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ZDNet.de Redaktion

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