Intel Modular Server im Test: Rechenpower für KMUs

Mit dem Modular Server bietet Intel für mittelständische Unternehmen eine Komplettlösung, die aus verschiedenen Gesichtspunkten sehr interessant ist. Preislich liegt eine Ausstattung mit drei Blades deutlich unter den Anschaffungskosten dreier einzelner Server. Darüber hinaus erhält man bereits in der Grundausstattung einen Controller zur Anbindung an ein externes SAN zusätzlich zu den bis zu 14 internen SAS-Platten. Auch der Layer-3-Ethernet-Switch, der das Unternehmensnetzwerk bereits auf MAC-Adressen-Ebene schützt und unternehmensfremde Rechner ablehnt oder in ein „Gäste-VLAN“ schickt, gehört zum Lieferumfang.

Das System lässt sich sehr komfortabel verwalten. Nötig ist dafür nur ein Webbrowser. Die wichtigsten Aufgaben, beispielsweise die Bildung von RAID-Arrays und Zuordnung zu den einzelnen Servern, gestalten sich einfach und intuitiv. Alle Aufgaben, inklusive grafischer Betriebssysteminstallation, können per Software-KVM von jedem Arbeitsplatzrechner ausgeführt werden. Notwendig ist unter Umständen nur der Anschluss eines externen DVD-Laufwerks per USB, da die ISO-Image-Weiterleitung vom KVM-Client sehr langsam ist.

Darüber hinaus bietet Intel einen sehr guten Upgrade-Pfad zur Nehalem-Architektur. Kein Nehalem-Prozessor wird jemals in ein aktuelles Server-Board passen. Allein der Umstieg der jetzigen FSB-Architektur zu Quickpath macht das unmöglich. Ist man gezwungen, heute neue Hardware anzuschaffen, so liefert der Modular Server für KMUs ausgezeichneten Investitionsschutz, da die Blades später getauscht werden können.

Die Rechenleistung kann heute bis zu 48 Cores der neuesten 45-Nanometer-Technelogie skaliert werden. Bleibt Intel im Zeitplan, so wird es im Jahr 2009 mit dem Erscheinen von Westmere Octo-Core-CPUs mit Hyperthreading geben, so dass bis zu 96 Cores oder 192 logische CPUs in einem Modular Server zur Verfügung stehen können.

Installiert man sechs Blades, die mit 120-Watt-Prozessoren bestückt sind, kann es allerdings Temperaturprobleme geben. Die hohe Dichte der einzelnen Komponenten führt zwar zu einer kompakten Bauform, lässt allerdings wenig Kühlreserven. Lüfter, die einen „Orkan“ von 90 km/h erzeugen, gibt es im Gegensatz zu Coopetitor IBM nicht.

Unternehmen, für die Ausfallzeiten sehr kritisch sind, müssen ein zweites Gehäuse vorhalten oder mit ihrem Systemintegrator ein entsprechendes SLA zur zeitnahen Beschaffung eines Ersatzgerätes abschließen. Sollte das Gehäuse ausfallen, etwa wegen eines Kurzschlusses auf dem SSI-Bus, stehen plötzlich bis zu sechs Server still, da sie weder mit den Platten noch mit dem Ethernet-Switch kommunizieren können.

Insgesamt gesehen bietet der Modular Server für KMUs ein exzellentes Verhältnis von Preis und Leistung. Der im Vergleich zu einzelnen Servern geringe Stromverbrauch entlastet Budget und Gewissen im Sinne einer Green-IT.

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ZDNet.de Redaktion

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