Windows Server 2008: Die besten Tipps und Tricks

Windows Server 2008 bietet die Möglichkeit, einzelne Applikation und Fenster per Terminal-Server auf einen anderen Desktop zu bringen. Alle Vorgänger-Versionen ermöglichen nur, einen gesamten Desktop zu übernehmen.

Offiziell wird das neue Feature ausschließlich dann unterstützt, wenn die Terminal-Server-Rolle installiert wird, die sich 120 Tage kostenfrei nutzen lässt. Danach werden zusätzliche Lizenzen fällig.

Allerdings ist der Remote-Application-Modus auch für Administratoren sinnvoll, die den Terminal-Server im Remote-Administration-Modus betreiben. So können Applikationen von mehreren Servern, beispielsweise der Server-Manager, auf den Desktop des Administratorarbeitsplatzes gebracht werden.

Mit einem einfachen Registry-Script kann der Remote-Application-Modus auch ohne Terminal-Server-Rolle aktiviert werden. Dazu erstellt man eine Datei mit der Erweiterung .reg, die folgenden Inhalt hat:

Die .reg-Datei wird nun im Windows-Explorer des Servers doppelgeklickt. Danach ist es möglich, einzelne Anwendungen von jedem Rechner aufzurufen, der das Remote-Desktop-Protokoll (RDP) mindestens in der Version 6.0 beherrscht. Von Haus aus ist das nur bei Vista der Fall. Für Windows XP und Windows Server 2003 lässt sich ein aktualisierter RDP-Client von Microsoft downloaden.


Die RDP-Datei wird gespeichert, um sie später mit einem Texteditor zu bearbeiten.

Um einen Link zu einer bestimmten Anwendung zu erstellen, geht man am besten wie folgt vor: Als erstes wird auf dem Arbeitsplatzrechner der Terminal-Server-Client Mstsc.exe aufgerufen. Anschließend klickt man auf „Options“. Nun erstellt man eine Terminal-Server-Verbindung zum gewünschten Server mit allen Parametern. Im Reiter „General“ oder „Allgemein“ speichert man die Verbindung unter beliebigem Namen und öffnet sie mit einem Texteditor. Anschließend werden die folgenden Einträge, sofern vorhanden, geändert. Nicht in der Datei befindliche Einträge werden hinzugefügt.

Der Eintrag „alternate shell“ beziehungsweise „remoteapplicationprogram“ bestimmt, welche Anwendung gestartet werden soll. Clients mit RDP 6.0 verwenden „alternate shell“. Ab RDP 6.1 wird „remoteapplicationprogram“ verwendet. Das obige Beispiel ruft die Kommandozeile auf. Eine andere Möglichkeit ist „C:WindowsSystem32CompMgmtLauncher.exe“, um den Server Manager zu starten. „remoteapplicationame“ ist ein Kommentar, der während des Verbindungsaufbaus angezeigt wird. Mit „remoteapplicationcmdline“ können Kommandozeilenparameter angegeben werden.


Lokale und entfernte Anwendungen auf einem einzigen Vista-Desktop.

Doppelklickt man auf die per Hand modifizierte .rdp-Datei, öffnet sich nur das Fenster der Anwendung auf dem Desktop des Client-Rechners. In der RDP-Version 6.0 gibt es keine Unterstützung, um entfernte Anwendungen mit mehr als einem Monitor zu nutzen. Der Parameter „span monitors:i:1“ hat keinen Effekt. Besserung verspricht Microsoft mit RDP 6.1 für Vista SP1 und Windows XP SP3.

Doch auch mit RDP 6.1 gibt es Probleme. Hat man zwei Monitore mit unterschiedlicher Auflösung, was nicht allzu selten vorkommt, verschwindet ein Remote-Fenster auf dem größeren Monitor einfach, wenn man es zu weit nach unten zieht.

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ZDNet.de Redaktion

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