Die Übernahme des US-Technologieunternehmens 3Com durch Huawei und Bain Capital ist endgültig geplatzt. Bereits im Februar sahen sich die beiden Interessenten mit Sicherheitsbedenken der USA konfrontiert und zogen daraufhin einen Antrag an das Committee of Foreign Investment in the US (CFIUS) zurück. Nun hat Bain Capital seine Übernahmevereinbarung ebenfalls zurückgenommen, weil eine Zustimmung des CFIUS nicht zu erwarten sei.
Nachdem der erste Antrag zurückgezogen worden war, hatten die drei Unternehmen nach weiteren Möglichkeiten gesucht, die Sicherheitsbedenken in den USA zu zerstreuen und die Akquisition zu ermöglichen. Erst Ende Februar planten 3Com, Huawei und Bain Capital laut Medienberichten, ein neuerliches Gesuch einzureichen. Dieses hätte vorgesehen, Huaweis Zugang zu einigen der wichtigsten US-bezogenen Netzwerk-Produkten einzuschränken. Denn innerhalb der USA mehrten sich kritische Stimmen, die die mögliche Nähe des Netzwerkausrüsters Huawei zur chinesischen Regierung als Sicherheitsrisiko einstuften. 3Com stattet unter anderem das US-Militär mit Sicherheitssoftware aus.
Trotz bisheriger Schwierigkeiten hatte 3Com seinen Aktionären auf seiner am Karfreitag abgehaltenen Hauptversammlung nahegelegt, für die Übernahme durch Huawei und Bain Capital zu stimmen. Zugleich gestand der Konzern aber ein, dass man sich bislang auf keine Alternative habe einigen können, welche Aussicht auf die Zustimmung des CFIUS gehabt hätte und gleichzeitig für den 3Com-Vorstand akzeptabel gewesen wäre.
Laut einem Bericht der Financial Times teilte Bain Capital seinerseits mit, man habe 3Com mehrere Vorschläge präsentiert, die auch die Zustimmung des CFIUS erhalten hätten. 3Com kritisiert, dass der Ausstieg von Bain Capital ungerechtfertigt sei, und will nun eine in der Übernahmevereinbarung festgelegte Gebühr in Höhe von 66 Millionen Dollar einfordern, die im Fall eines Verhandlungsabbruches fällig sei.
Huawei wollte die geplatzte Übernahme bislang nicht kommentieren, betont jedoch weiterhin, keine Beziehungen zur chinesischen Regierung zu unterhalten. Für einen Gesamtpreis von 2,2 Milliarden Dollar hätte Huawei künftig 16,5 Prozent an 3Com gehalten, die restlichen Unternehmensanteile wären in den Besitz von Bain Capital übergegangen.
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