IBM investiert in Open-Source-Datenbank

In einer dritten Finanzierungsrunde hat Enterprise DB, Anbieter von Produkten und Dienstleistungen auf Grundlage der Open-Source-Datenbank Postgre SQL, auch 10 Millionen Dollar von IBM erhalten. Das Geld soll zur technologischen Weiterentwicklung der jetzt in „Postgres Plus“ umbenannten Produkte verwendet werden.

Dass es in dieser Richtung vorangeht, zeigen drei weitere aktuelle Ankündigungen des Unternehmens: Ergänzend zur Datenbank unter dem neuen Namen Postgres Plus bietet die Open-Source-Variante des Angebots nun auch ein Modul an, das speziell für Business-Intelligence-Anwendungen konzipiert wurde. Die High-End-Version, Postgres Plus Advanced Server, hat jetzt denselben Code als Grundlage. Kunden soll so die Migration von der einfacheren auf die komplexere Variante erleichtert werden. Außerdem ist Postgres Plus Advanced Server kompatibel zu Oracle-Anwendungen.

Enterprise DB positioniert sein Hauptprodukt Postgres Plus als Lösung für sehr große und schnelle Datenbanken. Das Unternehmen bezeichnet seine Lösung als von der Leistung her vergleichbar und im Preis wesentlich günstiger als Oracles Datenbanken. Im Verhältnis zu My SQL soll Postgres Plus wesentlich robuster sein.

Zwischen Enterprise DB und IBM bestand bereits eine Technologiepartnerschaft. In deren Rahmen wurde Enterprise DB Advanced Server 8.2 for Linux auf IBM System z Mainframes und Enterprise DB Advanced Server for AIX auf IBM System P Servern angeboten.

IBMs Investition macht zwei Aspekte deutlich: Einmal unterstreicht sie noch einmal, dass sich Open-Source-Datenbanken als feste Größe im Businessumfeld etabliert haben – falls nach der Übernahme von My SQL durch Sun für eine Milliarde Dollar daran noch Zweifel bestanden haben sollten. Andererseits ist IBMs durchaus ungewöhnliches finanzielles Engagement auch ein Indikator dafür, wo das Unternehmen Konkurrenzdruck für seine etablierten Angebote verspürt: durch die Open-Source-Herausforderer zur IBM-Datenbank DB2. Bereits 2006 muss Big Blue diesbezüglich etwas gemerkt haben. Damals wurde bereits eine kostenlose Einsteigervariante kreiert.

ZDNet.de Redaktion

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