Der Lenkungsausschuss des Deutschen Instituts für Normung (DIN) hat sich für die Anerkennung von Microsofts OOXML-Format als ISO-Standard entschieden. Dem unabhängigen Beobachter Andy Updegrove zufolge bestand für die Mitglieder allerdings keine Möglichkeit, mit „Nein“ zu stimmen.
Updegrove beruft sich auf die Aussage eines ihm bekannten Mitglieds des Ausschusses, wonach bei der elektronisch durchgeführten Abstimmung nur die Wahl zwischen „Ja“ und „Enthaltung“ möglich gewesen sei. Es habe acht Ja-Stimmen und sechs Enthaltungen gegeben. Das DIN habe einen Meinungsschwenk vom ursprünglichen „Ja mit Einschränkungen“ aus dem September 2007 hin zu „Nein“ einfach für unmöglich gehalten.
Laut Updegroves Informanten ist auf einige Mitglieder des Lenkungsausschusses Druck ausgeübt worden, um ihr Abstimmungsverhalten zu beeinflussen. Andere Teilnehmer sollen sich auch eine „Nein“-Option gewünscht und nur ersatzweise mit einer Enthaltung gestimmt haben.
Das DIN hat sich bisher weder zum Ablauf der Abstimmung noch zum Ergebnis offiziell geäußert. Schon im Vorfeld der ersten Abstimmungsrunde im September 2007 hatte es Beschwerden über das Verfahren des DIN gegeben. Die nationalen Gremien der ISO-Mitgliedsstaaten haben noch bis morgen Zeit, abschließend über den ISO-Standard für OOXML zu entscheiden.
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