Wie eine Studie einer Bostoner Kinderklinik ergeben hat, beeinträchtigen MP3-Player die Funktion von Herzschrittmachern und implantierten Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) nicht. Damit steht die Studie den Ergebnissen einer im vergangenen Mai veröffentlichten Untersuchung der Universität Michigan entgegen. Die Tests des Kardiologen Krit Jongnarangsin hatten Beeinträchtigungen der Schrittmacher-Funktionen bei jedem zweiten Patienten ergeben.
Charles Berul von der Pädiatrischen Kardiologie in Boston ließ daraufhin eigene Untersuchungen anstellen, da seine Patienten nie über Probleme im Zusammenhang mit der Benützung eines MP3-Player geklagt hatten. Zwischen September und Oktober 2007 haben Berul und sein Team 51 Patienten im Alter von sechs bis 60 Jahren untersucht, die einen Herzschrittmacher oder ICD trugen. Dabei wurden alle Probanden den elektromagnetischen Strahlungen eines handelsüblichen MP3-Players ausgesetzt. Getestet wurden Geräte der Marken Apple Ipod, Sandisk Sansa und Microsoft Zune. In keinem der Tests wurden Funktionsstörungen der Schrittmacher festgestellt.
Allerdings traten Störungen beim telemedizinischen Monitoring der Herzschrittmacher auf, wenn ein MP3-Player in unmittelbarer Nähe war. Hier kam es bei 41 Prozent der Patienten zu Beeinträchtigungen in Form von Rauschen in der EKG-Ableitung oder Störungen beim Programmieren der Schrittmacher. Diese Störungen waren zumeist bei Einsatz von relativ großen Geräten festzustellen. Sie verschwanden aber, wenn der MP3-Player weiter als sechs Zoll (rund 15 cm) vom Schrittmacher entfernt wurde. Deshalb sollten Patienten zur Untersuchung und Programmierung ihrer Herzschrittmacher den MP3-Player ausschalten.
Auch die amerikanische Aufsichtsbehörde Food and Drug Administration (FDA) hat Tests bezüglich der potenziellen Störquelle MP3-Player durchgeführt. Die FDA registrierte dabei nur geringe elektromagnetische Felder und folgert, dass durch die untersuchten Geräte keine Störung verursacht werden kann.
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