Während einer Konferenz über Technologien für Entwicklungsländer hat die Gartner-Analystin Annette Jump das Konzept eines 100-Dollar-Laptops als zu teuer für aufstrebende Märkte bezeichnet. Die Einhaltung der angestrebten und bisher verfehlten Preisgrenze erwartete sie frühestens in drei Jahren.
„Der 100-Dollar-PC ist immer noch zu kostspielig für Entwicklungsländer. Außerdem bezieht sich der Preis nur auf die Hardware, dazu kommen noch Kosten für die Implementierung“, erklärte Jump. Das monatliche Einkommen eines russischen Lehrers bezifferte sie auf 100 Dollar. In Indien müsste man zwei bis drei Monatsgehälter ausgeben, um ein solches Notebook zu kaufen.
Weitere Probleme sah Jump auch bei der Nutzung von Billig-Notebooks wie Intels Classmate oder dem XO-Laptop des OLPC-Projektes. „In Afrika kostet ein Internetzugang bis zu 200 Dollar im Monat.“ Derartige Kosten seien, selbst bei einer kostenlosen Überlassung des Gerätes, eine kaum zu nehmende Hürde.
Statt der Fokussierung auf eine Preisgrenze von 100 Dollar forderte Jump eine bessere Umsetzung für die gedachten Einsatzgebiete im Bildungsbereich. Auch stellte sie in Frage, ob die eingesetzte Hardware immer den benötigten Anforderungen entspreche.
Die bisher angebotenen Billig-Notebooks kosten alle mehr als die ursprünglich geplanten 100 Dollar. Laut Gartner ist der als 100-Dollar-Notebook entwickelte XO-Laptop mit derzeit 175 Dollar noch das günstigste Gerät. Der Preis für Intels Classmate-Geräte liegt bei etwa 250 Dollar.
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