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Interview mit Robert Basic: „Auf der eigenen Welle reiten“

Der 41-jährige studierte Betriebswirt Robert Basic arbeitete zunächst bei einer großen deutschen Bank. Heute gehört der IT-Berater mit seiner Plattform basicthinking.de zu den weltweit am meisten frequentierten Seiten in der IT-Welt. Auch in Deutschland führt er die deutschen Blogcharts an.

Im Gegensatz zu anderen Plattformen erzielt Robert Basic mit dem eigenständigen Vermarkten von Werbeplätzen auch finanzielle Einnahmen. ZDNet-Autor Lothar Lochmaier traf den Alphablogger auf der diesjährigen Bloggerkonferenz Re-publica in Berlin, bei der rund 800 Teilnehmer aus der internationalen Szene vertreten waren.

ZDNet: Wodurch erklären Sie sich den großen Erfolg von basicthinking.de?

Basic: Das ist wie bei einem Musiker, der einfach Musik machen muss, ohne den genauen Grund dafür benennen zu können. Bei mir sind es die Freude und Faszination am Internet und die Neugier auf Kommunikation mit anderen Menschen, die mich antreiben. Mir macht die Arbeit einfach großen Spaß. In meiner kleineren Heimatstadt finde ich binnen Minuten irgendwo da draußen jemand auf der Welt, der meine Interessen teilt – und so ergeben sich rasch gewisse Schneeballeffekte.

ZDNet: Spielen die Inhalte auf der Plattform basicthinking.de also nur eine untergeordnete Rolle, sprich, muss man einfach nur am Ball bleiben und so lange irgendetwas posten, bis andere kaum mehr um einen herumkommen und Wahrnehmungsgrad beziehungsweise Interesse sich substanziell erhöhen?

Basic: Nein, so einfach funktioniert es sicherlich nicht. Es wäre natürlich auch bei mir durchaus möglich, die Plattform noch stärker in Richtung Expertenorgan und Fachmedium auszubauen. Doch lassen sich Spontaneität und fachlicher Tiefgang nur sehr schwer miteinander verbinden. Meine Einträge leben in erster Linie von den ungefilterten Einträgen und der lockeren Unterhaltung. Entweder ich schreibe einen superlangen und superinteressanten Artikel, oder ich unterhalte mich locker. Letzteres kann und will ich nicht aufgeben.

ZDNet: Die Podiumsdiskussionen auf der diesjährigen Re-publica haben gezeigt, dass es ziemlich schwierig ist, mit Blogs Geld zu verdienen, nachdem die erste Euphorie bei Vermarktern wie Trigami oder Adical abgeklungen ist. Auch scheint es in der Szene an einer gewissen Hartnäckigkeit zu fehlen. Übertragen auf Unternehmen, sollten diese überhaupt noch mit Weblogs beginnen, jetzt wo der Hype sich gelegt hat?

Basic: Kleinere Unternehmen haben oftmals gar nicht die Ressourcen, damit in größerem Stile zu beginnen. Hier hängt es an Einzelpersonen, die das treiben. Chefs aus Großunternehmen mit 5000 Mitarbeitern können unmöglich alleine die ganze Firmenkultur verkörpern. Andererseits wäre es natürlich peinlich, wenn sich herausstellt, dass ausgerechnet der Portier die besten Beiträge schreibt. Das darf dann nicht stattfinden. Dennoch öffnen sich auch große Konzerne stärker als früher für neue Ideen und Kanäle. Generell gilt folgende Grundregel: Je größer das Unternehmen, umso riskanter, schwieriger und komplexer ist es, Veränderungen einzuführen.

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ZDNet.de Redaktion

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