Kampf gegen Malware: Was bringen Nutzereinschränkungen?

In der Vergangenheit verbreiteten sich überwiegend Viren, die aus reiner Zerstörungswut entwickelt wurden. Das Anrichten von Schaden bis hin zum Löschen der gesamten Festplatte stand im Vordergrund.

Heute tauchen solche Schadprogramme so gut wie gar nicht mehr auf. Fast alle Schadprogramme haben einen kommerziellen, wenn nicht kriminellen Hintergrund. Spy- und Adware sowie Botnetze machen den weitaus größten Teil der Schadprogramme aus.

Laut Spamhaus.org verursachen 200 Spammer 80 Prozent des weltweiten Spamaufkommens. Gelänge es beispielsweise, die wenigen Spamgangs zu zerschlagen, so wären Botnetze obsolet.

Doch offensichtlich sind die Behörden machtlos. In Deutschland ist Spamming eine legale Aktivität. Ein Spammer konnte jüngst nur deshalb verurteilt werden, weil er gefälschte Absenderadressen benutzte.

Staatsanwälte sind eifrig damit beschäftigt, Internetprovidern Namen und Adressen von Anschlussinhabern zu entlocken, die wenige Musikstücke „getauscht“ haben. Betreiber von Phishing-Sites, auf denen man aufgefordert wird, PIN und TANs einzugeben, lassen sich jedoch offensichtlich nicht aufspüren.

Grundsätzlich ist ein Umdenken erforderlich. Niemand käme auf die Idee, Einbrüche nicht mehr ernsthaft zu verfolgen mit der Begründung, dass Eigentümer ihre Gebäude vor Einbrüchen sicher zu machen hätten.

Neue Gesetze gegen Spam, Botnetze und Adware sind durchaus sinnvoll. Das Ausspionieren von Daten ist nach den Paragrafen 202a bis 202c StGB bereits strafbar. Ohne die Hilfe aller drei staatlichen Gewalten und ohne internationale Zusammenarbeit können Betriebssystem- und Antivirenhersteller auf Dauer keinen Schutz liefern.

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ZDNet.de Redaktion

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