Kapor Enterprises hat ein System entwickelt, das die Navigation durch virtuelle Welten ohne Maus oder Keyboard ermöglichen soll. Der Prototyp nutzt eine Software und eine 3D-Kamera als Eingabegerät, um reale in virtuelle Bewegung zu übersetzen.
In einem Demo-Video zeigen die Macher, wie mit ihrem System ein Avatar in Second Life gesteuert werden kann. Lehnt sich der Nutzer beispielsweise nach vorne, geht sein Avatar vorwärts. Mithilfe der richtigen Gesten soll sich das virtuelle Alter Ego sogar zum Fliegen bringen lassen.
Hinter dem Projekt steht Mitchell Kapor, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Second-Life-Herstellers Linden Lab ist. Gemeinsam mit Phillippe Bossut hat er das 3D-Kamera-System entwickelt. „Der große Vorteil dieser Kameras ist, dass die Tiefe der Software einen zusätzlichen Hinweis auf die genaue Position von Körperteilen gibt“, erklärt Bossut im Projektblog.
Die Entwickler haben bereits auf einige kritische Blog-Kommentare reagiert. Die Ansicht, dass langes Vorwärtslehnen doch ermüdend sein müsse, teilt Bossut. Alternativ dazu sei jedoch implementiert, dass ein kurzer Schritt vorwärts zum Losgehen und ein Schritt zurück zum Anhalten gemacht werde. Auch die Befürchtung, das System könne Computer zu stark beanspruchen, weist er zurück: „Wir können mit voller Zuversicht sagen, dass Rechenressourcen kein Problem sind.“ Auf einem Vorführungslaptop mit 2-GHz-CPU und 2 GByte RAM sei keine Verzögerung bemerkbar.
Wann Anwender das System nutzen können, ist allerdings noch unklar. Die bei der Demonstration genutzte 3D-Kamera vom Typ Zcam des israelischen Herstellers 3DV Systems steht noch nicht zum freien Verkauf. Ein ähnliches Produkt des von Bossut genannten Herstellers Prime Sense ist ebenfalls noch nicht verfügbar, doch spricht Bossut insgesamt von einem aufkeimenden Markt. Geeignete Kameras sollen in etwa soviel kosten wie High-End-Webcams.
Lösung soll den Aufbau des EuroStacks unterstützen, der Europas souveräne digitale Infrastruktur werden soll.
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