Der deutsche Pay-TV-Anbieter Premiere wird sein Verschlüsselungssystem von Nagravision auf NDS Videoguard umstellen. Das gab der Sender heute in einer Pressemitteilung bekannt.
Premiere hat in letzter Zeit mit einer zunehmenden Zahl von Schwarzsehern zu kämpfen. Aufgrund von Schwachstellen in der Smartcard ist es möglich, Produkt- und Gruppenschlüssel aus den Karten auszulesen und Plagiate freigeschalteter Karten zu erstellen. Zusammen mit den ausgestrahlten Daten lässt sich das Control Word berechnen, das direkt für die Entschlüsselung des Programms verwendet wird.
Die Plagiate schalten das gesamte Premiere-Programm frei. Ebenso ist es möglich, die digitalen Programme von Kabel Deutschland und Arena zu empfangen. Einige Receiver ermöglichen mittels im Internet erhältlicher Firmware, Pay-TV-Programme ganz ohne Smartcard freizuschalten.
Im zweiten Quartal 2008 werden alle Abonnenten neue Smartcards erhalten. Zukünftig liefert Premiere nur noch Receiver mit NDS-Verschlüsselung aus. Alle Receiver mit updatefähiger Verschlüsselungssoftware werden automatisch über Satellit mit der neuen NDS-Software versorgt.
Ältere Receiver, die sich nicht per Software auf NDS updaten lassen, können vorerst weiterhin mit Nagravision verwendet werden. Auch in diesem Fall muss die Smartcard getauscht werden. Die neuen Nagravision-Karten sollen die bekannten Schwachstellen nicht mehr aufweisen.
Die NDS-Videoguard-Verschlüsselung gilt als sicher. Sie wird seit vielen Jahren bei Sky Television in Großbritannien und Sky Italia eingesetzt. Trotz großer Bemühungen ist es Hackern bisher nicht gelungen, das System zu knacken.
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