Forscher der Universität Washington in Seattle haben ein Kontrollsystem namens Hubble entwickelt, das die Wege von verschwundenen E-Mails und fehlgeschlagenen Seitenanfragen nachvollziehbar macht. Nach Angaben der Forscher konnte auf diese Weise nachgewiesen werden, dass während einer dreiwöchigen Testphase im September 2007 rund sieben Prozent der Computer weltweit mindestens einmal von verschwundenen digitalen Informationen betroffen gewesen sind. Insgesamt ortete das System seitdem knapp 900.000 sogenannte schwarze Löcher im Internet.
„Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass man durch eine funktionierende Internetverbindung Zugang zum gesamten Web hat“, erklärt Ethan Katz-Bassett, Doktoratstudent im Fachbereich Computerwissenschaft. „Unser Projekt zeigt, dass das nicht der Fall ist.“ Über das ermittelte Ausmaß der Störungsanfälligkeit des World Wide Web sei er aber selbst erstaunt gewesen. „Als wir mit dem aktuellen Projekt gestartet sind, haben wir bestimmt nicht damit gerechnet, derartig viele Probleme vorzufinden.“
Hubble besteht aus 100 Computern in 40 Ländern der Welt, die alle 15 Minuten Traceroutes aussenden und so den Internetverkehr überprüfen. Bekommt Hubble keine Antwort, untersucht das System die Störung. Die Ergebnisse werden anschließend als Liste auf der Website des Projekts sowie auf einer daneben stehenden, alle 15 Minuten aktualisierten Karte in Google Maps dargestellt.
In der Liste erscheinen ein Teil der IP-Adresse, der Ort der Störung, die Erreichbarkeit und die Dauer des schwarzen Lochs. Jeder der gelisteten Markierungen auf der Landkarte steht dabei für mehrere Hundert oder sogar mehrere Tausend Einzelrechner. Nach eigenen Angaben sind die Forscher in der Lage, insgesamt rund 85 Prozent aller Erreichbarkeitsprobleme im Internet aufdecken zu können.
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