G Data: Deutschland beherbergt die meisten Zombie-PCs

Deutschland und Italien sind die weltweiten Zentren für Zombie-Rechner, die Kriminelle für den Versand von Spam oder DDoS-Angriffe nutzen. Allein dort finden sich 20 Prozent aller in Botnetze eingebundenen Computer. Das ist das Ergebnis einer von G Data im ersten Quartal 2008 durchgeführten Analyse der verwendeten IP-Adressen.

Die Zahl der täglich eingesetzten Zombie-PCs beträgt dem IT-Sicherheitsunternehmen zufolge durchschnittlich 350.000. In Spitzenzeiten gelang es den Kriminellen sogar, mehr als 700.000 Rechner für den Spam-Versand einzubinden.

Hinter Deutschland und Italien mit einem Anteil von jeweils zehn Prozent am weltweiten Botnet-Rechner-Aufkommen folgen Brasilien und die Türkei mit je acht Prozent vor China und Polen mit je sechs Prozent. Die USA, Russland und Spanien stellen jeweils fünf Prozent. Indien vervollständigt die Top Ten mit vier Prozent.

„Europa ist schon seit längerem im Visier der Botnet-Master: Hier finden sie schnelle DSL-Leitungen, gute PC-Ausstattung und vor allem viele ungeschützte Windows-Systeme“, sagt Ralf Benzmüller, Leiter der G Data Security Labs. Schadcode werde von den Tätern bevorzugt auf gefälschten oder gehackten Webseiten platziert. Das Laden dieser präparierten Webseiten reiche bereits aus, um seinen PC in einen Zombie zu verwandeln.

Botnetze bringen den Betreibern jährlich Umsätze in Milliardenhöhe. Das Dienstleistungsportfolio der kriminellen Netzwerke umfasst Spam-Versand, DDoS-Attacken, Phishing, Pharming, Malware und Datendiebstahl. In den letzen zwei Jahren hat sich die Zahl spezieller Schädlinge (Backdoors), die es Angreifern ermöglichen, infizierte PCs fernzusteuern und mit weiterem Schadcode zu füttern, G Data zufolge fast verfünffacht.

ZDNet.de Redaktion

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