In ausgewählten Einzelhandelsgeschäften in München werden seit einigen Wochen Filme auf sogenannten Einmal-DVDs verkauft. Der neue Datenträgertyp nennt sich DVD-Disposal (DVD-D) und zeichnet sich dadurch aus, dass die Filme nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums angesehen werden können. Die DVD-D zerstört sich 48 Stunden nach dem ersten Einlegen von selbst, so dass sich ihr Inhalt nicht mehr wiedergeben lässt.
„Sobald der Datenträger das erste Mal abgespielt wird, setzt ein physikalischer Prozess ein, der das Steuerungsmenü nach zwei Tagen unbrauchbar macht“, erläutert Chris Naumann, Geschäftsführer von DVD-D Deutschland.
Der große Vorteil der patentierten Zerstörungstechnologie ist, dass die Filme nach dem Kauf zeitlich unbegrenzt lagerbar sind. Auch die Verpackung kann geöffnet werden, denn die Frist beginnt erst mit der Rotation im Laufwerk. „Innerhalb der 48 Stunden kann der Film beliebig oft angesehen werden, die DVD funktioniert zudem in jedem Wiedergabegerät und bietet alle Funktionen, die auch eine Standard-DVD aufweist“, sagt Naumann.
Nach Ablauf der Nutzungszeit wird der Datenträger jedoch nicht mehr erkannt, und der Player zeigt die Fehlermeldung „no disk“ an. Verpackung wie auch DVD können anschließend umweltgerecht entsorgt werden – die Materialien sollen zu hundert Prozent recyclebar sein.
Die Zielgruppe für die Einweg-DVDs sieht Naumann breit gefächert: „Das Produkt regt zum Spontankauf an, da es günstig ist und außerdem nicht sofort abgespielt werden muss.“ Mit einem Preis von 3,99 Euro könne die Vertriebsmethode durchaus mit Leih-DVDs mithalten. „Allerdings hat der Käufer den Vorteil, dass er zeitlich flexibel ist und die DVD nicht zurückbringen muss.“
In Frankreich, Italien und Skandinavien sind die Wegwerf-DVDs bereits seit längerem auf dem Markt. Erweisen sich die Tests in München als erfolgreich, soll das Vertriebsgebiet bald ausgeweitet werden. Derzeit sind hierzulande sechs DVD-D-Titel erhältlich, weitere sollen in Kürze folgen.
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