Über Unterseekabel wird ein großer Teil des Internettraffics abgewickelt. Der Großteil der Nutzer bemerkt das aber erst, wenn ein Problem auftritt – so wie Anfang des Jahres, als innerhalb einer Woche vier Internet-Kabel beschädigt wurden, die für die Anbindung des arabischen Raums von Bedeutung sind. Die Spekulationen blühten: Steht hinter den Internetausfällen ein Angriff der USA auf den Iran?
Nach dem dritten Kabelschaden kurz hintereinander vor Dubai witterte etwa der amerikanische Kolumnist Ian Brockwell böse Absichten. Andere halten das für unwahrscheinlich: War doch auch der für westliche Firmen wichtige Outsourcing-Standort Indien erheblich von den Verbindungsproblemen betroffen. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass Schiffsanker und Probleme mit der Energieversorgung für die Ausfälle verantwortlich waren.
Das Verlegen und die Reparatur dieser Leitungen ist eine Aufgabe für Spezialisten: Präszisiontechnologien werden eingesetzt, und das Studium des Meeresbodens bis zu Tiefen von 5000 Metern ist notwendig. Denn die Route der Kabelschiffe und der Weg des Kabels müssen exakt berechnet werden. Es gilt dabei, Meeresrücken zu umgehen und das Kabel auf so stabilem Untergrund wie möglich zu verlegen.
Wichtige Betreiber von dafür benutzten Schiffen sind etwa France Télécom Marine, Nexans und Alcatel-Lucent. Das letztgenannte Unternehmen hat erst kürzlich im Auftrag des australischen Netzbetreibers Telstra ein Unterseekabel neu verlegt. Zum Einsatz kam dabei die „Ile de Sein“. Das Schiff ist dank einer Besatzung von 60 Personen, die sich abwechseln, rund um die Uhr einsetzbar. ZDNet Australien war dabei, als das Kabel zwischen Australien und Hawaii verlegt wurde.
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