Nachdem die Quartalszahlen von Qimonda noch schlechter ausgefallen sind als erwartet, hat Infineon den Verkauf und die Dekonsolidierung des Tochterunternehmens angekündigt. Man werde die Vermögensgegenstände und die Schulden von Qimonda in der Konzernbilanz von Infineon zum 31. März 2008 in die Position „Zum Verkauf stehende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten“ umgliedern. Die Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns werde daher künftig nur noch die Ergebnisse der Infineon-Segmente ohne Qimonda ausweisen.
Die Infineon-Tochter Qimonda hatte am späten Montagabend die Ergebnisse für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2008 bekannt gegeben. Demnach ging der Umsatz gegenüber dem ersten Quartal um 20 Prozent von 513 Millionen Euro auf 412 Millionen Euro zurück. Der Rückgang im Vergleich zum Umsatz von 984 Millionen Euro im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2007 betrug 58 Prozent. Der Konzernfehlbetrag lag bei 482 Millionen Euro. Grund für die Millionenverluste sind die stark gefallenen Preise für Speicherchips.
Infineon muss Qimonda nun mit dem Zeitwert in die Bilanz einstellen. Aus der Differenz zum Buchwert ergibt sich ein Abschreibungsbedarf von einer Milliarde Euro. Dieser wird das Ergebnis des zweiten Quartals belasten und Infineon noch tiefer in die Verlustzone treiben. Das Unternehmen will am morgigen Mittwoch die Zahlen für das zweite Geschäftsquartal veröffentlichen.
Derzeit hält Infineon mit 77,5 Prozent die Aktienmehrheit an Qimonda. Sollte sich kein Käufer finden, will das Unternehmen seine Beteiligung als Sachdividende an die Aktionäre verschenken oder gegen eigene Aktien eintauschen.
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