Disaster Recovery: So beugt man dem Totalausfall vor

Die Sicherung von Daten, Installationen und Konfigurationen stellt einen wichtigen Teil der Disaster-Recovery-Strategie dar. Mindestens genauso wichtig ist die ausfallsichere Bereitstellung von Diensten.

Alle Dienste sollten so konfiguriert sein, dass sie bei einem Absturz neu starten. In den meisten Fällen behebt ein Neustart das Problem. Für die verbleibenden Fälle, die auch einen Hardwareausfall am Server einschließen, sollten alle Dienste redundant bereitgestellt werden. Sofern keine identische Ersatzhardware unmittelbar an ein funktionierendes Storagesystem angeschlossen werden kann, dauert ein Restore auch bei perfekter Planung immer mehrere Stunden.

Relativ einfach ist das für Basisdienste, etwa DNS, WINS oder Active Directory. Sie sind bereits für den redundanten Betrieb konzipiert. Schwieriger wird es schon bei DHCP. Die meisten DHCP-Server, beispielsweise der Microsoft-DHCP-Server, beherrschen keinen Austausch über vergebene IP-Adressen. Fällt ein DHCP-Server aus, so müssen die verbleibenden Server über einen Adressraum verfügen, der ausreicht, alle Clients im Firmennetz mit IP-Adressen zu versorgen.

File-, Print, Mail- und Datenbankserver lassen sich nicht so einfach redundant betreiben. Hier müssen Failover-Systeme herangezogen werden. Dabei steht meist neben dem aktiven Server ein zweites Gerät als passiver Standby-Server. Dieser springt immer dann ein, wenn der primäre Server ausfällt.

Failover-Systeme im Aktiv/Passiv-Verfahren reduzieren somit die Ausfallzeit auf wenige Minuten. Die Ausfallzeit hängt in erster Linie davon ab, wie schnell der Administrator benachrichtigt wird und den Umschaltvorgang einleitet. Da die automatische Erkennung eines Serverausfalls nicht perfekt ist, wählt man meist eine Konfiguration, die den Administrator manuell umschalten lässt.

Failover-Lösungen sind heute für die meisten Dienste verfügbar. Sie bedingen jedoch immer, dass ein Server vorgehalten wird, der im normalen Betrieb keine Funktion erfüllt. Aktiv/Aktiv-Cluster-Lösungen erlauben die produktive Nutzung aller Hardware-Ressourcen.

Nicht alle Dienste lassen sich so leicht im Aktiv/Aktiv-Verfahren zu einem Cluster verbinden. Relativ einfach ist eine solche Lösung für File- und Print-Sharing realisierbar. Fällt ein Server aus, so kann ein zweiter die LUNs eines Storagesystems übernehmen und das Filesharing für den ausgefallenen Server kurzfristig weiterführen.

Webserver können über eine Load-Balancing-Lösung zu einer Farm verbunden werden. Zu beachten ist, dass die Load-Balancing-Lösung wiederum redundant ausgelegt werden muss.

Mail- und Datenbankserver müssen in der Lage sein, ihre Daten über mehrere Server zu partitionieren, so dass Schreiboperationen immer nur von einem Server ausgeführt werden. Fällt eine Hardware aus, so kann ein anderer Server die Aufgaben übernehmen.

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ZDNet.de Redaktion

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