Die deutsche Niederlassung von Ebay hat eine verpflichtende Paypal-Nutzung für einen Teil seiner Verkäufer ab Ende Mai angekündigt. Das Online-Auktionshaus will verschärfte Bedingungen für den Handel auf seiner Plattform einführen. Um weiterhin uneingeschränkt handeln zu können, müssen Verkäufer künftig gewisse Standardkriterien erfüllen.
Dazu werden folgende Maßstäbe herangezogen, die jeweils auf die vergangenen 30 Tage bezogen sind und zur Einschränkung der Ebay-Verkaufsaktivitäten führen: Beschwerden in den Bereichen „Artikel nicht erhalten“ und „Artikel entspricht nicht der Artikelbeschreibung“, negative oder neutrale Bewertungen sowie eine niedrige detaillierte Verkäuferbewertung von ein oder zwei Sternen. Sollten Verkäufer längerfristig unterhalb der Standardkriterien bleiben, droht Ebay in einer Nachricht an seine User mit der „Rückstufung ihrer Artikel bei der Anzeige der Suchergebnisse, Limitierung ihres Handelsvolumens oder sogar Suspendierung des Verkäuferkontos.“
Erst vor drei Wochen hatte die australische Ebay-Niederlassung mit einer Mitteilung an seine Nutzer für Aufsehen gesorgt, wonach das Auktionshaus ab dem 17. Juni neben Barzahlung einzig Paypal als Transaktionsmethode akzeptiert. Bei Ebay Deutschland hieß es in einer ersten Reaktion, dass es sich um eine rein australische Entscheidung handle und für den heimischen Marktplatz keine ähnlichen Schritte zu erwarten seien. „Es gibt keine konkreten Pläne für andere Ebay-Marktplätze“, hatte Ebay-Sprecherin Maike Fuest damals gesagt.
Gestern Abend erhielten die deutschen Ebay-Nutzer jedoch eine E-Mail, die sie über die neuen Bestimmungen informierte. Als Begründung für die Maßnahmen führt Ebay Deutschland wie auch schon die australischen Kollegen eine Erhöhung der Sicherheit an. Sie sollen das „Vertrauen der Käufer in die Attraktivität und die Zuverlässigkeit unseres Online-Marktes“ stärken. Käufer, die mit Paypal zahlen, sind über den Käuferschutz laut Ebay bis zu 1000 Euro abgesichert.
Bereits der Ebay-Vorstoß in Australien war von Brancheninsidern als Experiment eingestuft worden, das – sofern erfolgreich – auf andere Marktplätze ausgeweitet werden könnte. Mittlerweile hat sich jedoch die australische Wettbewerbsbehörde eingeschaltet, um den Zwang zur Paypal-Nutzung zu untersuchen.
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