iPhone lernt Gebärdensprache

21TORR arbeitet derzeit an einer Anwendung, die das iPhone ab Juni 2008 zur Übersetzungshilfe für Gebärden machen soll. Die Software wird zum Start über 2000 Begriffe aus einem Sammelwerk des Bundesverbands der evangelischen Behindertenhilfe (BeB) kennen und Nutzern auf Wunsch Videoclips der Gebärden auf dem Apple-Handy anzeigen.

„Das Programm ist als interaktives Wörterbuch gedacht, um unterwegs Gebärden nachzuschlagen“, erklärt Thomas Schneider, Pressesprecher des BeB. Auf dem Display des iPhones wählen Nutzer dazu Begriffe aus, um Informationen von einer Online-Datenbank abzurufen. Es sei vorgesehen, den Stichwortkatalog stetig zu erweitern, so Schneider. Neben den Gebärden selbst sollen auch ein Fingeralphabet, Lernspiele und grundlegende Informationen zum Thema Gebärdensprache Teil des iPhone-Angebots sein.

Das System nutzt allerdings nicht die Deutsche Gebärdensprache (DGS) für Gehörlose, sondern eine Variante, die speziell für Mehrfachbehinderte gedacht ist. „Die Gesten sind vereinfacht, die Grammatik sehr deutlich einfacher als die komplexe Grammatik der DGS“, erläutert Schneider. Die vereinfachte Gebärdensprache sei speziell für Personen konzipiert, die zusätzlich zu einer Hör- oder Sprachbehinderung auch eine geistige Behinderung haben. Für Gehörlose und andere Personen, welche die komplexere DGS beherrschen, sei das Hilfsmittel daher nur bedingt interessant.

Inhaltliche Grundlage für das mobile Gebärden-Wörterbuch ist die Sammlung „Schau doch meine Hände an“ des BeB, die im Jahr 2007 als Buch und DVD-ROM in Zusammenarbeit mit TORR21 neu aufgelegt wurde. Die iPhone-Anwendung soll nach Herstellerangabe ab Juni 2008 in Apples iTunes-Store als Demo- und Vollversion erhältlich sein.

ZDNet.de Redaktion

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