Skype: vom Störenfried zum Powertool

Als größtes Plus im Wettbewerb sieht Lundborg die Möglichkeit, mit Skype schnell und unkompliziert Videokonferenzen zu initiieren. „Gerade kleine und agile Unternehmen können es sich nicht leisten, wegen jedem Gespräch vor Ort zu sein – aber vielfach lässt sich ein Problem in der Kommunikation von Angesicht zu Angesicht wesentlich effektiver lösen als per E-Mail oder Telefon. Die Möglichkeit, auf Knopfdruck einen höhere Stufe der Interaktion zu erreichen, wird daher von immer mehr Nutzern ausgiebig verwendet.“ In Zahlen ist derzeit etwa ein Drittel der Skype-Kommunikation Videokommunikation – Tendenz steigend.

Video ist auch ein wichtiger Unterschied zu anderen Instant-Messaging-Plattformen. „Aber letztlich ist es die Kombination der unterschiedlichen Kommunikationsformen – Chat, Telefonie, Video –, die den Mehrwert bringt“, sagt Lundborg. Als gutes Beispiel nennt er das Unternehmen Moema Espresso Republic.

Die drei Gründer von Moema agieren aus drei unterschiedlichen Ländern und haben sich zum Ziel gesetzt, in dem von großen Anbietern beherrschten Markt für Kaffee durch ein neues Konzept erfolgreich zu sein. Der Kaffee wird nicht wie sonst üblich in den Verbraucherländern geröstet und veredelt, sondern direkt von den Erzeugern in Brasilien. Dadurch entfällt auf sie ein größerer Teil der Wertschöpfung – aber dadurch wird auch viel Kommunikation von Europa nach Brasilien notwendig.

Gerade in der Start-up-Phase war es wichtig, alle einmaligen und laufenden Kosten für die Investitionen und den Betrieb der Anlagen so niedrig wie möglich zu halten. Die Skype-Software wurde auf alle Rechner heruntergeladen und von Anfang an fast die gesamte Kommunikation des Unternehmens über Skype abgewickelt – sowohl Telefongespräche als auch Videocalls und Textnachrichten. Mittels der Funktionalitäten SkypeIn und SkypeOut wurden auch die Kosten für Gespräche zu oder von weiteren Festnetz- und Mobilfunknummern gering gehalten.

Allein die monatlichen Kosten für Auslandsgespräche über herkömmliche Telefonate schätzt Mitgründer Ozan Taner auf 200 bis 250 Euro zuzüglich 40 bis 60 Euro für die Anmietung von Telephone Conference Rooms. Dank Skype ergibt sich allein hier eine monatliche Kostenersparnis von 240 bis 310 Euro. „Als sich einer unserer Geschäftsführer in der Vorbereitungsphase des Unternehmensstarts bis April 2005 ebenfalls in Brasilien aufhielt, wären ohne Skype wohl noch einmal 400 Euro pro Monat an Telefonkostendazu gekommen“, so Taner.

Wilhelm Lundborg, Produktmanager für den Businessbereich von Skype (Bild: Skype)

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ZDNet.de Redaktion

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