Anders bei On-Demand-Software. Da hier nicht vorab bezahlt werden muss, sondern meist monatlich im Verlauf der Nutzungsdauer, wird die Position des Kunden gestärkt. Hält die Software nicht, was sie versprochen hat, kündigt er das Abonnement zum nächstmöglichen Zeitpunkt und sieht sich nach etwas anderem um. Außerdem ist es wesentlich einfacher und kostengünstiger, eine neue Lösung zunächst für einzelne Abteilungen auszuprobieren. Dasselbe gilt für die Expansion ins Ausland: Zusätzlichen Landesgesellschaften lässt sich ihr Arbeitswerkzeug schnell und kostengünstig bereitstellen.
Vom Erfolg von Salesforce.com inspiriert, haben inzwischen auch herkömmliche Anbieter ihr CRM-Angebot so umgestrickt, dass es sich auch als Mietlösung anbieten lässt. Dazu gehören etwa Sage oder CAS. Aber das funktioniert nicht nur bei CRM. Ganz konsequent für alle Arten von Standardsoftware im Unternehmen verfolgt diesen Weg etwa Mamut Software.
Die norwegische Firma vermarktet unter dem Begriff Software & Services ein Komplettangebot für kleine und mittlere Unternehmen sowie Selbständige. Es umfasst Finanzmanagement/Buchhaltung, Vertriebsunterstützung, CRM, Einkauf/Logistik, Lohn/Personal, Projektmanagement, E-Commerce, Domains, E-Mail und Webhosting. Das Einstiegspaket ist bereits ab 99 Euro erhältlich, die monatlichen Kosten pro Arbeitsplatz beginnen bei 20 bis 30 Euro. Um Kunden zu überzeugen, gibt es eine Gratis-Start-up-Software, die sich später per Kreditkarte zur dauerhaften Nutzung freischalten lässt.
„95 Prozent unseres Umsatzes erzielen wir mit den Erlösen aus der Softwarevermietung“, betont Eilert Hanoa, Gründer und CEO von Mamut. Das steht im starken Gegensatz zur Umsatzverteilung traditioneller Softwareanbieter, bei denen Consulting jeweils erheblich zum Umsatz und Gewinn beiträgt. „Wir wollen überhaupt kein Consulting betreiben“, sagt Hanoa. Zwar gebe es in Oslo ein Support-Center, aber das sieht er eher als Backup-Lösung für besondere Notfälle.
Nachdem Mamut in Skandinavien und Großbritannien mit über 330.000 Kunden gut gestartet war, bietet das Unternehmen seit Anfang des Jahres seine Pakete auch in Deutschland an. Noch aber ist der Markt offenbar nicht so weit, dass sich Mietmodelle für Standardsoftware bedingungslos durchsetzen: Zwar arbeiten alle Anbieter zumindest daran, bei den wenigsten wird dies aber mit demselben Nachdruck getan wie bei Salesforce.com.
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