SaaS-Muffel verpassen Vorteile bei Flexibilität und Kosten

„Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, schrieb vor über 150 Jahren der französische Schriftsteller Victor Hugo. Umgekehrt könnte man auch sagen, dass kaum etwas so wenig Chancen hat, wie eine Idee, deren Zeit noch nicht gekommen ist. Die IT-Branche ist voll von hervorragenden Beispielen für beide Auslegungsweisen. On-Demand-Software ist ein Fall, auf den beide Aspekte zutreffen. „Eigentlich“, so Joachim Schreiner, Vice President DACH von Salesforce.com, „ist On-Demand-Software eine deutsche Erfindung. Datev hatte bereits vor 40 Jahren damit angefangen. Aber erst heute setzt sich das Modell auf breiter Basis und für unterschiedliche Branchen und Anwendungen durch.“

Beleg dafür sind die Zahlen von Salesforce.com: Zurzeit hat das Unternehmen 41.000 Kunden und rund 1,1 Millionen Nutzer. Außerdem laufen rund 800 weitere Anwendungen auf der Plattform. Datev kann auf knapp über 39.000 Mitglieder und rund 200 PC-Programme, Online-Anwendungen sowie Datenverarbeitung und -archivierung im Rechenzentrum verweisen. Damit hat der Schüler den Meister überholt.

Anders als Datev hat Salesforce.com aber keine speziellen Schwerpunkte bei der Kundenstruktur – weder was die Branche noch was die Größe anbelangt. Je ein Drittel des Umsatzes stammt aus dem Geschäft mit Großunternehmen, dem Mittelstand und Kleinunternehmen. „Statt der Unternehmensgröße spielen andere Faktoren eine Rolle. Insbesondere die benötigte Flexibilität ist ausschlaggebend“, sagt Schreiner. Schlüssel zum Kunden seien hier die Fragen, wie lange der Vertriebsprozess unverändert sei und wie lange die IT benötige, um gewünschte Änderungen umzusetzen – falls überhaupt.

Richard Purchase, Director von Innovex, einem Outsourcing-Dienstleister für Pharmafirmen, bestätigt das: „Die Anpassung von Salesforce an bestimmte Projekte ist einfach. Das können wir selbst erledigen. Wir brauchen nicht jedes Mal, wenn wir das System anpassen oder für einen neuen Kunden optimieren müssen, eine Schar von Beratern.“

Die Flexibilität sei bei einer On-Demand-Lösung viel höher als bei einer selbst betriebenen, weiterentwickelten und gepflegten On-Premise-Lösung, meint Schreiner. Das Ergebnis: „Wir haben viele Kunden, die von SAP oder Oracle zu uns kommen.“ Je größer die Kunden seien, umso weniger falle zwar die Starrheit und Inflexibilität großer On-Premise-Lösungen ins Gewicht, da dann ein eigenes, hochqualifiziertes IT-Team dafür vorhanden sei. Dafür mache sich ein anderer Faktor bemerkbar: die große Zahl der Mitarbeiter, die ausgerüstet werden muss. Was ansonsten dem Administrator graue Haare und schlaflose Nächte verschafft, erledigt beim On-Demand-Modell der Softwareanbieter.

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ZDNet.de Redaktion

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