Die letzte wirklich wichtige Meldung über Second Life war die Einführung einer Altersüberprüfung für die Nutzer durch die Betreiberfirma Linden Lab gewesen. Kritiker trauen dem vergleichsweise laxen Verfahren aber nicht zu, dass es die durch die Medien gegangenen Fälle von moralisch bedenklichen oder sogar kriminellen Vorfällen hätte verhindern können – und wollen Ähnliches für die Zukunft daher nicht ausschließen. Für Firmen wirkte das abschreckend, ging es ihnen doch in Second Life in erster Linie um Imagegewinn und Marketingziele. Inzwischen scheinen sich aber die Wogen geglättet zu haben. Es deutet sich ein neues Interesse an der Online-Welt an.
Im Februar schloss die Deutsche Post nach nicht einmal einem Jahr ihren mit viel Aufwand gestarteten Post-Tower auf Post-Island in Second Life. Zumindest vorübergehend: Wenn der geeignete Zeitpunkt für eine Fortführung gekommen sei, wolle sich die Post auch wieder aktiv beteiligen.
Ähnlich äußerte sich sich Mercedes-Benz auf seiner Website, als Mitte März das Engagement in der virtuellen Welt nach etwas über einem Jahr beendet wurde: „Während dieser Zeit haben wir wertvolle Erfahrungen gesammelt und viele positive Rückmeldungen erhalten, vor allem in Hinblick auf den Dialog mit den Besuchern… Die Erschließung einer neuen, innovativen Kommunikationsplattform hat uns viel Freude bereitet… In Summe konnten wir wesentliche Erkenntnisse gewinnen. Einer der wichtigsten Aspekte: 3D-Welten stellen einen Kommunikationskanal dar, der in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Wir werden dieses Thema daher weiterhin mit größtem Interesse verfolgen.“
Andere Unternehmen und Organisationen scheinen diesen Zeitpunkt bereits für gekommen zu halten. Beispielsweise kündigten kürzlich die Bayerische Staatsbibliothek und das Land Schweden an, sich in die Reihe der bereits aktiven Organisationen und Firmen einzureihen. Zu denen gehört neben IBM auch das Bundesland Baden-Württemberg.
Die Baden-Württemberg-Repräsentanz in Second Life war zunächst als „Erprobungsgelände für das 3D-Internet“ bis Ende 2007 konzipiert. Sie wird aber auch heute noch betrieben. Bereits beim Start betonten die Verantwortlichen, dass es ihnen wichtig sei, Erfahrungen mit dem 3D-Internet zu sammeln und Konzepte auszuprobieren. Das hat sich auch inzwischen nicht geändert.
„Wir glauben, dass das 3D-Internet das Internet der Zukunft ist“, sagt Klaus Haasis, Geschäftsführer der MFG Baden-Württemberg. „Für uns ist es daher wichtig, Erfahrungen zu sammeln und Konzepte auszuprobieren.“ Als vorteilhaft empfindet Haasis, dass der Medienrummel des vergangenen Jahres inzwischen abgeflaut ist und jetzt die Technologien wieder im Vordergrund stehen. „Wir sehen den Mehrwert darin, junge Menschen an den Hochschulen und die Hochschulen Erfahrungen mit den neuen Möglichkeiten sammeln zu lassen. Dies wird beispielsweise im E-Learning bereits recht intensiv getan.“
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