Der angeschlagene Handyausrüster Balda hat den erneuten Verkauf seiner deutschen Handyschalen-Produktion bekannt gegeben. Mit der zur Hanse Industriekapital (HanseIK) gehörenden Heinze Solutions wurde entgegen den Erwartungen zum 1. Mai ein Käufer für die defizitäre Sparte gefunden. Neben der Balda-Solutions-Gruppe wird auch der Balda Werkzeugbau an Heinze Werkzeugbau veräußert.
Heinze Solutions stärkt mit der Übernahme seine Aktivitäten in dem Bereich. Über Preis und Bedingungen der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.
Analysten waren bis zuletzt der Ansicht, dass keine ernsthaften Interessenten für die Solutions-Gruppe zu finden seien. „Die Bereiche sind zu stark belastet“, sagte Marc Gabriel, Aktienanalyst beim Bankhaus Lampe. Nach der Bekanntgabe des Verkaufs stieg der Balda-Aktienkurs am Vormittag zwischenzeitlich um 9,09 Prozent auf 2,40 Euro.
„Es ist davon auszugehen, dass die Gefahr der Insolvenz durch die Trennung vom europäischen Infocom-Geschäft im Rahmen des Asset-Deals endgültig abgewendet werden kann. Schließlich darf angenommen werden, dass die anderen Bereiche profitabel weiterlaufen“, so Gabriel. Die Liquiditätsbelastungen bewegen sich Unternehmensangaben zufolge mit einem „höheren einstelligen Millionen-Bereich“ im Rahmen der Erwartungen.
Die HanseIK war bereits Anfang 2007 als Käufer für die Werke Balda-Heinze, HeRO und SMK eingesprungen. Offen bleibt, was mit der Infocom-Gesellschaft Balda Solutions Hungaria geschehen soll, zu deren Restrukturierung bereits Maßnahmen ergriffen wurden und die ebenfalls Teil von Verkaufsgesprächen gewesen sein soll.
Nach Unstimmigkeiten mit der Beteiligungsgesellschaft Aurelius, welche die Infocom-Sparte Ende des Vorjahres übernommen hatte, kaufte Balda die europäischen Töchter Anfang März wieder zurück. Dies führte zu hohen Verlusten im Geschäftsjahr 2007. Zuletzt wurde das Ergebnis der Konzerngruppe im ersten Quartal von ihren asiatischen Töchtern stark belastet.
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