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HP will bei Services zu IBM aufschließen

Hewlett-Packard will Electronic Data Systems (EDS) für 13 Milliarden Dollar kaufen. Einen entsprechenden Bericht des Wall Street Journal hat HP inzwischen gegenüber ZDNet USA bestätigt. Ziel sei es, die Dominanz von IBM auf dem Servicesektor zu brechen.

Die Sparte Service ist schon lange eine Baustelle im Hause HP. Das war zu Zeiten von Carly Fiorina so und hat sich auch unter dem sonst recht erfolgreich Mark Hurd nicht geändert. Im Markt führend ist nach den Marktforschern von Gartner mit einem Anteil von 7,2 Prozent eindeutig IBM Global Services. EDS liegt mit drei Prozent schon abgeschlagen auf Platz zwei, HP folgt erst mit 2,3 Prozent.

Die Zahlen, die sich auf den US-Markt beziehen, belegen deutlich die Machtverhältnisse und die damit verbunden Herausforderung für den HP-Chef. Doch der Markt für IT-Services ist ein Wachstumsmarkt, Beobachter sprechen von einem jährlichen Wachstum von etwa acht Prozent in den nächsten fünf Jahren. Als Großer der Branche muss man ihn außerdem alleine schon als Unterstützung für den Abverkauf eigener Enterprise Hard- und Software bedienen, die ohne begeleitende Services gar nicht mehr marktfähig ist.

Als mögliche Mitbewerber der großen Computerhersteller sind Sun Microsystems und Dell noch schwächer aufgestellt, als es HP lange Zeit war. Ernstzunehmende Konkurrenz kommt dagegen eher von bekannten indischen Outsourcern und Service-Anbietern wie Infosys, Satyam, Tata Consultancy Services (TCS) und Wipro.

Dass HP handeln muss, ist unbestritten. Bleibt somit vordergründig die Frage nach den Kosten und den organisatorischen Chancen eines derartigen Deals – sollte er zustande kommen. Die genannten 13 Milliarden Dollar sind zwar kein Pappenstiel, aber im Vergleich zu den 45 Milliarden Dollar, die Microsoft für Yahoo zahlen wollte, doch realistischer.

Schwieriger wird es bei der Frage der Eingliederung der EDS-Mannschaft. Die besteht immerhin aus 137.000 Menschen. HP hat unter Carly Fiorina nicht gerade eine glückliche Hand bewiesen, wenn es um diese unternehmerische Herausforderung ging. Letztlich haben die Schwierigkeiten der Integration von Compaq (und damit verbunden: DEC und Tandem) die ehrgeizige Dame den Job gekostet.

Außerdem wird es nach der Akquisition im Markt nicht ruhig bleiben. Vielmehr dürfte es der Anstoß zu einer weiteren Konsolidierung des Service-Segments sein. Einer der möglichen großen Übernahmekandidaten könnte Unisys sein. Accenture müsste entweder einkaufen oder würde selbst zum Kaufobjekt werden, und auch BearingPoint böte sich als Übernahmekandidat an. Und schließlich würde sich dann auch für die bereits erwähnten indischen Serviceanbieter die Frage stellen, ob sie sich – um weiterhin mithalten zu können – in die westlichen Märkte einkaufen oder lieber als verlängerte Werkbank zur Erbringung günstiger Services den Giganten der Branche selbst als Übernahmeobjekt anbieten.

ZDNet.de Redaktion

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