Fernzugriff auf den Macintosh: Alternative zu Back to my Mac

Mehrere Macintosh-Rechner in einem Hamachi-Netzwerk sehen sich in der Regel sofort. Sie erscheinen links im Finder unter Freigaben automatisch. Dafür sorgt das Bonjour-Protokoll von Apple. Wenn dies nicht der Fall ist, kann man im Finder mit der Tastenkombination CMD+K (Apfel+K) einen anderen Rechner leicht erreichen. Um Screensharing zu nutzen, gibt man in der Dialog-Box "vnc://<Rechnername>" ein, siehe Bild 13. Für Filesharing verwendet man "smb://<Rechnername>". Statt des Rechnernamens muss häufig die IP-Adresse aus dem Hamachi-Netzwerk verwendet werden. Eine Liste aller IP-Adressen bekommt man im Terminal mit dem Befehl „sudo -H hamachi get-nicks; sudo -H hamachi list“ oder über die inoffizielle GUI-Shell HamachiX.

Auch Windows-Rechner können mittels Hamachi von überall aus auf Macintosh-Rechner zugreifen. Dazu ist lediglich die Windows-Version von Hamachi zu installieren.

Um Filesharing von Windows aus zu nutzen, ist keine zusätzliche Software erforderlich. In der Adressleiste des Windows-Explorers gibt man einfach "\<Rechnername>" ein, um auf die freigegebenen Verzeichnisse des Macintosh-Rechners zu gelangen. Zu beachten ist allerdings, dass SMB-Filesharing auf dem Macintosh-Rechner freigegeben ist, wie in Bild 15 gezeigt.

Von einem Windows-Rechner kann man Screen-Sharing mit einem beliebigen VNC-Client nutzen, beispielsweise UltraVNC, TightVNC, RealVNC oder SmartCode VNC Manager. Die Performance lässt allerdings zu wünschen übrig. Das beste Ergebnis liefert TightVNC. Was im Screenshot gut aussieht, lässt sich in der Praxis nur für eine Notsteuerung gebrauchen. Zwischen Windows und Mac OS läuft VNC nur in einem minimalen Protokollstandard ohne jede Optimierung ab. Zudem erlaubt Mac OS keine Windows-VNC-Verbindung mit reduzierter Farbtiefe von 8 Bit, was zu einer schnelleren Kommunikation beitragen würde, siehe Bild 11. Auf dem Macintosh muss beachtet werden, dass Screen-Sharing mittels Kennwort freigegeben wird, wie Bild 14 zeigt.

Deutlich besser funktioniert die Fernsteuereung eines Windows-Rechners von einem Macintosh aus. Dazu benötigt man auf dem Macintosh lediglich den RDP-Client von Microsoft. Auf dem Windows-Rechner muss der Remote-Desktop-Zugriff unter „Start – Systemsteuerung – System – Remoteeinstellungen“ zugelassen werden.

Gibt man auf dem Macintosh noch die entfernte Anmeldung frei, wie in Bild 17 gezeigt, so lassen sich mittels SSH und verwandten Protokollen, etwa SCP oder SFTP leicht Dateien übertragen, siehe Bild 18. Unter Windows kann dazu das Programm WinSCP genutzt werden. Jeder Benutzer hat dabei automatisch Zugriff alle Dateien, die für seinen Benutzernamen freigegeben sind. Die Einrichtung von Freigaben auf dem Macintosh ist dabei nicht erforderlich.

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ZDNet.de Redaktion

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