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Siemens plant nur Teilverkauf der Problemsparte SEN

Um seine Kunden nicht zu vergraulen, will Siemens sein defizitäres Telefonanlagengeschäft Siemens Enterprise Communications (SEN) nicht vollständig verkaufen. „Die Siemens AG ist bereit, die kommende Transformation des Geschäfts zu begleiten, indem sie eine Beteiligung an dem Unternehmen in seiner zukünftigen Form halten wird“, zitiert die Financial Times Deutschland aus einem Ende April versendeten Brief von Finanzvorstand Joe Kaeser an Kunden von SEN.

Siemens werde zudem sicherstellen, dass Produkte weiterentwickelt und die bestehenden Telefonnetze der Kunden auch mit künftigen Lösungen funktionierten, heißt es in dem Schreiben. Laut FTD will der Finanzchef mit seinen Aussagen die Kunden der SEN-Unternehmensnetze beruhigen, die infolge des seit zwei Jahren andauernden Verkaufsprozesses verunsichert sind und abzuspringen drohen. „Die Kunden wollen Investitionssicherheit und legen Wert darauf, dass die Systeme lange gepflegt und erneuert werden.“

Ursprünglich hatte Siemens einen Verkauf bis Ende April angestrebt. Nun rechnet der Konzern frühestens im Sommer mit einem Abschluss des Deals. Als heißeste Übernahmekandidaten werden der US-Inverstor Cerberus und der kanadische Konkurrent Nortel gehandelt.

Sollte SEN an einen Finanzinvestor gehen, will Siemens einen Minderheitenanteil an der Sparte behalten. Bei einer Übernahme durch ein Unternehmen wie Nortel plant der Konzern, Anteile an dem neuen Besitzer zu erwerben.

Als Voraussetzung für einen Kauf nennt Kaeser beispielsweise die Weiterentwicklung der Lösung „OpenScale UC Server“, die Telefonie-, Daten- sowie Videoübertragung kombiniert und von den Kunden „extrem positiv“ aufgenommen worden sei. Zudem müsse ein langfristiger Support sowie Upgrades für die neue Technik gewährleistet sein.

Ende Februar hatte Siemens die Streichung von weltweit rund 3800 Stellen in der defizitären Telefonanlagensparte angekündigt, davon bis zu 2000 in Deutschland. Daraufhin hatten sich rund 1700 SEN-Mitarbeiter in München versammelt, um gegen den Arbeitsplatzabbau zu demonstrieren.

ZDNet.de Redaktion

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