Grün macht schön – oder nur Kasse?

Allmählich drängt sich der Eindruck auf, Energiesparen, die Nutzung alternativer Energiequellen oder die möglichst effiziente Nutzung von Energie, um so den CO2-Ausstoß zu verringern, verkomme zum Selbstzweck. Denn selbstverständlich wollen, ja müssen Firmen wie Dell oder HP jedes Jahr mehr Rechner, mehr Server und mehr Blades verkaufen als im Jahr zuvor. Alles andere würden ihnen die Aktionäre übelnehmen.

Eine echte Revolution wäre es, wenn diese Firmen nachweisen könnten, dass die Einsparungen durch die Einzelprodukte die höheren Emissionen durch Zunahme der Stückzahlen überwiegen. Dieses Versprechen langfristig aufrechtzuerhalten dürfte aber sehr schwer fallen. Als letzter Ausweg bleibt also das Bäumepflanzen.

Ganz ohne Strom und CO2-Ausstoß geht es in der IT eben doch nicht. Also kauft man sich frei, indem man entweder bei Dell pro Produkt oder bei anderen pro Tonne CO2-Ausstoß einen bestimmten Betrag in Aufforstungsprojekete investiert. Der britische Anbieter Carbon Footprint übernimmt mit einem Online-Kalkulator gleich die Umrechnung.

Kleine Unternehmen können sich kostenlos registrieren, Privatpersonen dürfen auch ohne Registrierung in den Ablasshandel einsteigen: Für ein reines Gewissen nach einem Flug von München nach Paris etwa, für den Carbon Footprint 0,195 Tonnen CO2 veranschlagt, werden 8,80 Euro für einen Baum in Kenia oder 14,77 Euro für einen Baum in Großbritannien fällig.

Auch Climate Partner aus München bietet Unternehmen die Ermittlung ihres CO2-Fußabdruckes an und schlägt ihnen vier Schritte zur Entwicklung eines ganzheitlichen Klimaschutzkonzepts vor: Nach der Erstellung einer Emissionsbilanz sollten eine Klimaschutzstrategie entwickelt und Handlungsoptionen beschrieben werden.

Abschließend empfiehlt Climate Partner die Erschließung der Marketing- und Kommunikationspotenziale. Da zeigt sich unfreiwillig eine wichtige Komponente der Klimadiskussion in der IT: Oft wird einfach viel CO2 gegen viel heiße Luft eingetauscht.

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ZDNet.de Redaktion

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