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Alte Hassliebe rostet nicht: SAP und der Mittelstand

Um die Lösung als weiteres Standbein im Konzern entscheidend voranzutreiben, seien seitens SAP weitere Investitionen in Business ByDesign zu erwarten, lässt Apotheker wenig aussagekräftig durchblicken. Dazu müssen zunächst einmal viele neue Partner mit ins Boot, um die neu entstehenden Netzwerke „Business-ready“ beziehungsweise wasserdicht zu machen, insbesondere mit Blick auf neue Compliance-Regelwerke.

Dieser Ansatz sei gerade für den Mittelstand hervorragend geeignet, da er die Flexibilität ermögliche, die immer wieder gefordert sei, erläutert Stefan Tittel, CEO und Gründer der Crossgate AG, gegenüber ZDNet. „Wir haben in gemeinsamer Abstimmung mit SAP seit über einem Jahr kräftig in den generischen und serviceorientierten Anschluss der Business-ByDesign-Kunden an unser Transaktionsnetzwerk gearbeitet.“

Neben dem messbaren Kundenmehrwert begrüßen mittelständische Kunden laut Implementierungsspezialist Crossgate vor allem das variable Vergütungsmodell, „nach dem nur die Leistung bezahlt wird, die auch genutzt wird, und zwar in Form einer Flatfee pro angeschlossenem B2B-Partner pro Monat“, sagt Tittel.

Es dürfte dennoch noch einige Zeit dauern, bis alle Mitglieder in derartigen B2B-Transaktionsnetzwerken sich reibungslos mit potenziellen Geschäftspartnern vernetzen können – und zwar ohne zusätzlichen Integrationsaufwand. Laut Crossgate ist der serviceorientierte Ansatz von SAP Business ByDesign aber auch heute bereits ohne ergänzende Adaptertechnologie vollständig integrierbar.

Als attraktivster Zielmarkt für Business ByDesign gilt indes nicht Westeuropa, sondern die USA und Indien. Aufgrund der hohen IT-Serviceorientierung fasst Apotheker in Indien einen Marktanteil von 75 Prozent ins Visier. Am Ende des Eröffnungstages der Sapphire zeigte Kagermann dann aber einmal mehr die alte Schwäche des Softwarekonzerns auf. „Wir lernen auf dem Weg zu Business ByDesign“, betonte er. Und wenn SAP lernt, mussten das in der Vergangenheit die Kunden oft teuer bezahlen.

Profitieren soll von diesem internen Lernprozess laut Kagermann neben SAP aber auch – und womöglich sogar vor allem – das Segment der Großkunden, in dem die Margen besonders attraktiv sind. Insofern stellen sich Marktanalysten die Frage, ob es der Konzern mit Software-as-a-Service (SaaS) wirklich so eilig hat. Darf man also bald mit maßgeschneiderten Lösungen mit einem höheren Grad an branchenspezifischer Individualisierung rechnen, wie sie gerade der Mittelstand immer wieder einfordert?

Noch ist das Szenario der kommenden Jahre nur in groben Zügen sichtbar. Denn der Konzern könnte andererseits durch den Trend zu On-Demand-Lösungen auch sein angestammtes Revier im Lizenzmodell gefährdet sehen – und deshalb die Entwicklung der neuen Dachmarke „Business ByDesign“ eher mit angezogener Handbremse voranzutreiben – oder diese zumindest am Ende doch stärker auf den Bereich der lukrativen Großkunden ausrichten.

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ZDNet.de Redaktion

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