Google will Street View auf Deutschland ausweiten

Google will die Street-View-Funktion von Google Maps erweitern und bald auch deutsche Städte aus der Perspektive eines Autofahrers zeigen. Wie der Datenschutzbeauftragte des Konzerns, Peter Fleischer, gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus bestätigt hat, sollen hierfür die Straßenzüge deutscher Städte flächendeckend fotografiert werden.

Bislang beschränkten sich die Street-View-Aufnahmen lediglich auf rund 40 US-Metropolen, nun läuft das Projekt nach Aussagen Fleischers auch in Europa an. Die bereits vorab laut gewordene Kritik von Datenschützern entkräftet der Google-Manager und betont, dass das Unternehmen zur Wahrung der Privatsphäre Gesichter unkenntlich machen werde.

„Wir haben derzeit noch keine konkrete Vorstellung davon, in welchen Städten und Ländern wir mit Street View starten werden“, erklärt Google-Sprecher Kay Oberbeck. Ein Starttermin stehe ebenfalls noch nicht fest. „In bestimmten deutschen Städten sind zu Testzwecken aber bereits Aufnahmen gemacht worden.“

Datenschützer sehen das Google-Maps-Feature kritisch. Der Dienst stelle „einen weiteren Mosaikstein dar, der es ermögliche, die Privatsphäre der Bürger einzuschränken“, sagt beispielsweise Rena Tangens, Vorstand des Vereins zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs (FoeBuD). Prinzipiell sei die Funktion zwar ein „nettes Spielzeug“, man müsse sich jedoch auch über die damit verbundenen Gefahren im Klaren sein.

„Wir werden uns auf jeden Fall vor einem Start von Street View die Datenschutzbestimmungen der europäischen Länder ganz genau anschauen und unseren Dienst entsprechend gestalten“, verspricht Oberbeck. Um etwaige Datenschutzbedenken zu zerstreuen, wolle man zudem die Gesichter der auf den Aufnahmen zu sehenden Menschen unkenntlich machen.

Bereits Anfang März hatte Google mit Street View für Schlagzeilen in den USA gesorgt. Das US-Verteidigungsministerium hatte dem Suchmaschinenbetreiber Filmaufnahmen auf US-Militärbasen verboten. Anlass war die Veröffentlichung detaillierter Bilder eines Armeestützpunktes im US-Bundesstaat Texas auf Google Maps. Insbesondere die über das Street-View-Feature leicht zugänglichen Videoaufnahmen des Militärgeländes stellten eine „potenzielle Sicherheitsbedrohung“ dar, hieß es damals aus dem Pentagon.

ZDNet.de Redaktion

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