Britische Sicherheitsforscher knacken Microsoft-Captcha

Wissenschaftler der School of Computing Science der Newcastle University haben eine einfache und kostengünstige Methode demonstriert, mit der sich die einzelnen Zeichen von Microsofts Captcha-Tests trennen und ordnen lassen. Gepaart mit einer geeigneten Zeichenerkennung könne der Microsoft-Captcha mit einer Erfolgsrate von über 60 Prozent geknackt werden, so die Einschätzung der Forscher.

Eine unregelmäßige Anordnung und störende, zusätzliche Linienbögen bei Captcha-Rätseln sind zwei Ansätze, die eine automatische Separierung der Zeichen – also ein korrektes Trennen und Ordnen – erschweren sollen. Die Forscher aus Newcastle haben ein Set von 100 Bildern des Microsoft-Captchas analysiert und anhand der Ergebnisse ein Verfahren entwickelt, das eine Segmentierung der Zeichen ermöglicht. Bei einem Test mit 500 weiteren Captcha-Bildern konnte ihr Werkzeug bei 92 Prozent die Zeichenfolgen korrekt auflösen. Dabei werden auch überflüssige Lininenbögen entfernt, was den Wissenschaftlern zufolge die notwendige Zeichenerkennung erleichtert.

Für Microsofts Acht-Zeichen-Captchas, die beispielsweise beim Webmail-Dienst Hotmail zum Einsatz kommen, bedeutet das ein hohes Risiko. Die Forscher prognostizieren eine Erkennungsrate von über 60 Prozent. Eigentlich sollte maximal eine von 10.000 Attacken Erfolg haben.

„Microsoft hat sein Captcha bereits geändert, um auf unseren Angriff zu reagieren“, sagt der an dem Projekt beteiligte Computerwissenschaftler Jeff Yan. Ob er dadurch wirklich besseren Schutz vor dem Separierungsangriff biete, werde allerdings noch untersucht.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

8 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago