Am 12. November vergangenen Jahres, dem Tag der Aktienzusammenlegung, notierten Sun-Aktien bei 20,33 Dollar, der Börsenwert des Unternehmens lag bei rund 15,7 Milliarden Dollar. Sechs Monate später schloss die Aktie bei 13,42 Dollar, der Börsenwert betrug rund 10,3 Milliarden – ein Wertverlust von 34 Prozent in einem halben Jahr.
Im selben Zeitraum nahm Sun rund 7,2 Milliarden Dollar ein, kaufte für rund 300 Millionen eigene Aktien zurück und erhöhte das Eigenkapital um rund 700 Millionen. Oder anders gesagt: Die Sun-Chefetage schaffte es in einem schwierigen Umfeld nicht nur das Geschäft erfolgreich zu führen, sondern auch noch neue Werte anzuschaffen, die Wettbewerbsposition zu verbessern und die Anteilseigner insgesamt um rund eine Milliarde Dollar in bar reicher zu machen.
Was taten die Aktionäre im Gegenzug? Sie verkauften die Aktie zu Schleuderpreisen und zogen so den Wert des Unternehmens um ein Drittel nach unten. Was lief da bloß verkehrt?
Zum Vergleich: Google erzielt rund 40 Prozent geringere Betriebseinnahmen, könnte durch irgendjemand, der einfach eine bessere Idee für die Internetsuche hat, in Null-Komma-Nix von der Bildfläche gefegt werden, erreicht aber einen Börsenwert von 188 Milliarden – achtmal so viel wie das Gesamtkapital des Unternehmens.
Irgendwann einmal war die Idee doch, dass der Aktienmarkt die langfristige zu erwartende Profitabilität der Aktiengesellschaft widerspiegelt. Das ist aber längst vorbei. Die Realität sieht heute ganz anders aus: Der Aktienwert gibt nicht mehr den Wert des Unternehmens wider, sondern die kurzfristigen Profitaussichten mit der Aktie. Was das Unternehmen tut, spielt dabei – wenn überhaupt – nur eine untergeordnete Rolle.
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